ISSN: 1948-5964
Marina Nosik, Rymanova I, Sevostyanihin S, Ryzhov K, Sobkin A
Ziel: Ziel der Arbeit war es, das soziodemografische und klinische Profil der Patienten mit einer TB/HIV-Koinfektion sowie die Wirksamkeit der Behandlung zu untersuchen, um zu verstehen, welche Mängel in der Arbeit der TB- und HIV-Dienste behoben werden müssen.
Materialien und Methoden: Zwischen Januar 2015 und Dezember 2016 wurde eine retrospektive Studie an 377 Patienten mit einer Doppelinfektion TB/HIV durchgeführt. Die TB-Diagnosen basierten auf klinischen Symptomen, Sputummikroskopie und radiologischen Analysen. Die Patienten wurden per ELISA und Western Blot als HIV-seropositiv diagnostiziert.
Ergebnisse: Von 377 Personen mit einer Koinfektion HIV/TB waren 56,8 % der Patienten mit neu diagnostizierter TB. Etwa 30,8 % der Personen mit neu diagnostizierter TB wussten nicht, dass sie HIV-positiv waren, und gingen zur TB-Behandlung ins Krankenhaus. Es zeigte sich, dass die vorherrschende TB-Form die disseminierte Lungentuberkulose in der Phase der Infiltration/Zersetzung war, sowohl bei neu diagnostizierten HIV-positiven Patienten als auch bei HIV/TB-Patienten, die in spezialisierten Pflegezentren registriert waren – 50,5 % bzw. 49,7 %. Die aktive TB-Form (MbT+) machte 40,3 % aus. Hohlräume in der Lunge wurden bei 19,9 % der Patienten festgestellt. Die Behandlungswirksamkeit der Beendigung der Mycobacterium-tuberculosis- Zuweisung lag bei 75,2 % bei neu diagnostizierten TB-Patienten und bei 55,3 % bei registrierten Patienten. Bei 54,1 % der Patienten mit neu diagnostizierter TB und 34,2 % der registrierten Patienten war ein Hohlraumverschluss aufgetreten. Nur die Hälfte der Patienten (51,1 %) nahm regelmäßig die verschriebenen Medikamente ein.
Schlussfolgerung: Die hohe Rate HIV-infizierter Patienten mit neu diagnostizierter TB (56,8 %) weist auf eine unzureichende Wirksamkeit von Programmen zur Früherkennung von TB hin. Auch die Tatsache, dass etwa 30,8 % der Personen mit neu diagnostizierter TB sich ihres HIV-positiven Status nicht bewusst waren, weist auf die dringende Notwendigkeit hin, die Interaktion zwischen TB- und HIV-Diensten zu optimieren. Man sollte auch auf die geringe Therapietreue der Patienten achten, da nur 47,5 % der Patienten eine Behandlung erhielten.