ISSN: 2155-9880
James Ker
Einleitung: Bei Patienten mit Spondylarthropathien aufgrund von HLA-B27 wurde eine erhöhte kardiovaskuläre Mortalität beschrieben. Es sind derzeit zahlreiche kardiovaskuläre Erkrankungen bekannt, die mit HLA-B27 in Zusammenhang stehen. Dazu gehören Aortenwurzeldilatation, Aorteninsuffizienz, Mitralklappeninsuffizienz, Myokarditis, Herzinsuffizienz, Perikarditis, Perikarderguss, atrioventrikulärer Leitungsblock und in jüngster Zeit das Auftreten von J-Wellen.
Material und Methoden: 48 HLA-B27-positive Patienten (23 Männer und 25 Frauen) wurden in diese Beobachtungsstudie aufgenommen. Bei jedem Patienten wurde ein 12-Kanal-Elektrokardiogramm und ein signalgemitteltes Elektrokardiogramm aufgezeichnet, um mögliche J-Wellen bzw. ventrikuläre Spätpotentiale zu erkennen.
Ergebnisse: 27 dieser 48 Patienten wiesen eine sichtbare J-Welle in den inferolateralen Ableitungen auf. Es zeigte sich, dass eine Wahrscheinlichkeitsrate von 11,386 (p=0,00074) besteht, eine sichtbare J-Welle zu zeigen, wenn die Dauer der Signale mit geringer Amplitude weniger als 30 ms beträgt.
Schlussfolgerung: HLA-B27-positive Patienten weisen eine hohe Inzidenz von inferolateralen kardialen J-Wellen auf. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, eine solche J-Welle im 12-Kanal-Elektrokardiogramm zu zeigen, wenn die Dauer der ventrikulären Spätpotentiale weniger als 30 ms beträgt. Die möglichen Mechanismen dieses elektrokardiographischen Paradoxons werden diskutiert.