Tawanda Chisango
Zähne sind für die forensische Identifizierung und Profilerstellung sowohl bei Lebenden als auch bei Verstorbenen von unschätzbarem Wert. Die Okklusionsoberflächenmuster der Backenzähne einer Person hängen sowohl von intrinsischen als auch extrinsischen Faktoren ab. Die individuelle Natur des Rillenmusters kann verwendet werden, um die Identität einer Person durch vergleichende Identifizierung zu bestimmen. Ziel dieser Studie ist es, mithilfe einer digitalen Analyse die Einzigartigkeit des Rillenmusters bei einzelnen Personen festzustellen. Es wurde eine experimentelle Studie an 80 Zahnabdrücken durchgeführt, bei der die Okklusionsrillenmuster des 1. und 2. Backenzahns jedes Abdrucks digital mit der Bildanalysesoftware GIMP (v 2.10.6) nachgezeichnet wurden. Die nachgezeichneten Muster wurden dann untersucht, um ihre Einzigartigkeit festzustellen. Das menschliche Gebiss wird schon lange zur Identifizierung verwendet, da das Zahngewebe das einzige ist, das Katastrophen oder Gewalttaten überlebt. Die große Variationsbreite in der Morphologie menschlicher Zähne lässt sich nicht so leicht verändern. Somit spielt das menschliche Gebiss eine wichtige Rolle bei der forensischen Identifizierung und liefert auch wichtige Daten über die ethnische Zugehörigkeit und den kulturellen Hintergrund einer Person. Im Laufe der Jahre haben Forscher in der forensischen Zahnheilkunde verschiedene andere Parameter zur Identifizierung beigetragen, wie Lippenabdrücke, Faltenmuster und Zahnschmelzmuster. Sogar Interpol betrachtet Zahnunterlagen als einen der zuverlässigsten Parameter zur Identifizierung von Katastrophenopfern. Die Muster der Okklusalflächen der Backenzähne sind polygen bedingt und werden durch eine Kombination von Allelen an zwei oder mehr Stellen/Loci bestimmt. Sie treten in einem der letzten Stadien des Backenzahnwachstums als Folge der abschließenden Ablagerung von Zahnschmelz auf. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Gene des X-Chromosoms die Ablagerung von Zahnschmelz regulieren, während Gene des Y-Chromosoms die Teilung der Zellen beeinflussen, die an der Bildung der Dentin-Zahnschmelz-Bindung und der Zahnschmelzablagerung beteiligt sind.