ISSN: 2329-9096
Therese M O'Neil-Pirozzi, Deniz Doruk, Jennifer M Thomson und Felipe Fregni
Anhaltende Gedächtnisstörungen sind eine häufige langfristige Folge eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT), die sich negativ auf die Alltagsfunktion auswirken. Die traditionelle Rehabilitation zur Verbesserung der Gedächtnisfunktion konzentriert sich auf die Verwendung externer und/oder interner Verhaltensgedächtnisstrategien, deren Vorteile durch unterschiedliche Evidenzgrade unterstützt werden. In diesem Fallbericht wurden die unmittelbaren verhaltensbezogenen und elektrophysiologischen Auswirkungen von drei Zuständen des linken dorsolateralen präfrontalen Kortex (transkranielle Gleichstromstimulation, tDCS) auf das auditive Arbeitsgedächtnis bei einem Überlebenden eines chronischen Schädel-Hirn-Traumas mit anhaltenden Gedächtnisproblemen nach der Verletzung untersucht. Die verhaltensbezogene Gedächtnisleistung vor und nach der tDCS wurde gemessen, ebenso wie auditorische ereigniskorrelierte Potentiale (P300-Aktivität) und die Stärke der Alpha- und Theta-EEG-Bänder. Die verhaltensbezogenen und elektrophysiologischen Ergebnisse waren spezifisch für den tDCS-Zustand, wobei anodale tDCS im Vergleich zu kathodischer und Scheinstimulation die Gedächtnisfunktion und die damit verbundene kortikale Aktivität signifikant verbesserte. Die Auswirkungen dieser Erkenntnisse auf die Rehabilitation werden diskutiert.