ISSN: 2684-1258
Caterina Defendenti, Fabiola Atzeni, Sandro Ardizzone, Paolo Declich, Simone Saibeni, Emanuela Nebuloni, Simona Bollani, Savino Bruno, Valeria Lucini, Piero Luigi Almasio und Piercarlo Sarzi-Puttini
Hintergrund: Die Theorie des Gewebeorganisationsfeldes erklärt, dass Krebs als Folge einer Veränderung des Stützgewebes und der Entzündungszellen entsteht. Die in kolorektalen Adenokarzinomen nachgewiesenen Immunglobuline (Igs) entstehen durch den Verlust der Integrität der residenten μ-Ketten produzierenden Zellen. Fast die Hälfte der Kontaktreste von Igs sind aromatisch und hochreaktiv. In gleicher Weise enthält die überwiegende Mehrheit der Zelloberflächenproteine in der extrazellulären Matrix eine Reihe verschiedener Domänen oder Module. Die (Arg-Gly-Asp) RGD-Rezeptordomäne von Fibronektin bildet Zelladhäsionsrezeptoren für die Zell-Matrix-Adhäsion und für die bidirektionale Signalübertragung über die Membran. Hochhomologe Oligopeptide emulieren und konkurrieren mit Matrixadhäsionsproteinen: Streptavidin bindet über das (Arg-Tyr-Asp) RYD-mimetische RGD-Peptid an Zellen. Außerdem binden Tyrosin-Tryptophan-Threonin-Asparaginsäure (YWTD)-Domänen physiologisch Laminin, und sieben verschiedene endozytische Rezeptoren enthalten 1–8 YWTD-Beta-Propeller-Domänen.
Ziel: Das Hauptziel dieser Studie war die Untersuchung des In-situ-Vorkommens und der Verteilung von μ-Ketten in 46 kolorektalen Tumoren unterschiedlicher histologischer Grade unter Verwendung von fluoreszenzbasierten Ziegen-Anti-Human-μ-Ketten. Das sekundäre Ziel war die Untersuchung der zellulären und stromalen Interaktionen der fluoreszenzbasierten YWTD- und RGD-Antigene und von Streptavidin in aufeinanderfolgenden Biopsieproben derselben Proben.
Ergebnisse: In den Adenomen wurde wenig μ-Ketten nachgewiesen, in den Adenokarzinomen jedoch viele. Zwei morphologische B-Zelltypen sind auf unterschiedliche Weise mit der Gewebeintegrität assoziiert. Nur stromale μ-Ketten-produzierende Zellen zeigten eine starke Bindung an YWTD, RGD und Streptavidin.
Schlussfolgerung: In kolorektalen Tumoren konkurrieren RGD-nachahmende Peptide hauptsächlich mit der Fibronektin-/Immunglobulinbindung. Das Vorhandensein von μ-Ketten/YWTD-Wechselwirkungen zeigt, dass Sequenzen, die reich an aromatischen Resten sind, in Betracht gezogen werden sollten.