ISSN: 2155-9899
Amit Assa und Raanan Shamir
Wachstumsverzögerungen sind eine häufige Komplikation von entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) bei Kindern, die langfristige Auswirkungen auf die endgültige Körpergröße im Erwachsenenalter haben können und erhebliche soziale und psychologische Folgen haben. Die Ätiologie kann multifaktoriell sein und umfasst Unterernährung, Stoffwechselstörungen, entzündliche Auswirkungen auf die hormonelle Wachstumsachse und die Wirkung von Medikamenten wie Glukokortikoiden. Die Kontrolle der Krankheitsaktivität und die Minimierung des Bedarfs an Kortikosteroidtherapie sind notwendige Maßnahmen, um ein normales Wachstum zu ermöglichen. In vielen Fällen reichen diese Strategien jedoch nicht aus. Derzeit gibt es widersprüchliche Beweise hinsichtlich der Wirksamkeit der verfügbaren Therapeutika zur Erzielung langfristiger Auswirkungen auf das Wachstum. Die neue Ära der biologischen Therapien, die ein größeres Potenzial zur Erzielung einer Schleimhautheilung birgt, verspricht besseres Wachstum selbst bei Kindern mit schweren Wachstumsstörungen. Es wird deutlich, dass eine frühzeitige Erkennung von Wachstumsstörungen in Kombination mit einem aggressiven, maßgeschneiderten therapeutischen Ansatz die beste Chance für ein Aufholwachstum bieten kann. In dieser Übersicht werden die Definition, Prävalenz und der Mechanismus von Wachstumsverzögerungen bei Kindern mit IBD erörtert und die spezifischen Vorteile der aktuellen Therapiestrategien hervorgehoben.