ISSN: 2155-6148
Cosimo Chelazzi, G. Villa, L. Margiacchi, C. Guido und AR De Gaudio
Hintergrund: Hypertensive Krisen (HCs) kommen bei schwerkranken Patienten häufig vor. Über ihre Epidemiologie, insbesondere die tatsächliche Häufigkeit und den Behandlungserfolg betroffener Patienten, ist jedoch wenig bekannt. Primärer Endpunkt der Studie war die Beurteilung der Häufigkeit und der klinischen Faktoren, die mit HCs in Zusammenhang stehen, in einer Kohorte von Patienten, die auf einer allgemeinen Intensivstation aufgenommen wurden. Sekundärer Endpunkt war die Beurteilung der Auswirkungen von HCs auf den Behandlungserfolg der Patienten.
Methoden: Alle Patienten, die über einen Zeitraum von 13 Monaten nacheinander auf einer allgemeinen Intensivstation aufgenommen wurden, wurden in die Studie aufgenommen. Die Häufigkeit von HCs wurde bewertet und die damit verbundenen klinischen Faktoren wurden mithilfe univariater und multivariater Analysen bestimmt. Die Aufenthaltsdauer sowie die Sterblichkeit auf der Intensivstation und im Krankenhaus wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Die Häufigkeit von HCs betrug 15,4 %. Unabhängig mit HCs assoziierte Faktoren waren: Aufnahme auf die Intensivstation aufgrund akuter Erkrankungen, Zigarettenrauchen, Krebs, koronare Herzkrankheit, chronisches Vorhofflimmern (p<0,05). Die Verweildauer auf der Intensivstation und die Sterblichkeitsrate im Krankenhaus waren bei Patienten mit HCs höher (p<0,05).
Schlussfolgerung: HCs sind bei kritisch kranken Patienten häufig, selbst wenn sie zuvor normotensiv waren, und sind mit einem schlechteren Ausgang verbunden. Zu den damit verbundenen klinischen Faktoren gehören akute Erkrankungen, die zur Aufnahme auf die Intensivstation führen, Zigarettenrauchen, Krebs, koronare Herzkrankheit und chronisches Vorhofflimmern.