ISSN: 2167-7700
Kara Loth, Seema Naik, Leanne Kennedy, Gregory Russell, Denise Levitan, Kenneth Zamkoff und David Hurd
Zweck/Hintergrund: Aufgrund seines Wirkmechanismus kann die Verwendung von Antithymozytenglobulin (ATG) bei einer intensitätsreduzierten Konditionierung allogenischer Stammzelltransplantationen (RIC allo-SCT) die Infektionsrate erhöhen. Diese Studie untersucht die Art und Häufigkeit infektiöser Komplikationen bei RIC allo-SCT-Patienten, die mit oder ohne ATG konditioniert wurden.
Methodik: Elektronische Krankenakten wurden verwendet, um alle erwachsenen Patienten mit hämatologischen Malignomen zu identifizieren, die zwischen Januar 2001 und Dezember 2010 eine RIC-Allo-SCT erhielten. Patienten mit aplastischer Anämie oder innerhalb von 30 Tagen nach der Transplantation verstorbene Patienten wurden ausgeschlossen. Das primäre Ergebnis umfasste die Infektionsrate von der Transplantation bis ein Jahr nach der Transplantation. Sekundär wurden die Infektionsraten während der Transplantationsphase, das Auftreten akuter und chronischer GVHD, das Gesamtüberleben und der krankheitsfreie Status nach einem Jahr untersucht.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 63 Patienten eingeschlossen. Bei den Patienten, die ATG erhielten, traten mehr Infektionen auf (81 % vs. 56 %, p=0,11). In der ATG-Gruppe entwickelten 45,2 % der Patienten mehrere Infektionen gegenüber 18,8 % ohne ATG (p=0,032). Es gab keinen signifikanten Unterschied in Bezug auf sekundäre Ergebnisse.
Schlussfolgerung: Die Gesamtinzidenz der Infektion sowie die Inzidenz der Virusinfektion allein war bei Patienten, die mit ATG behandelt wurden, signifikant erhöht. Es müssen weitere Studien durchgeführt werden, um die Bedeutung dieser Infektionen und das Potenzial für eine Prophylaxe oder eine reduzierte Immunsuppression zu bestimmen.