ISSN: 2155-9880
Öykü Gülmez
Infektiöse Endokarditis (IE) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, insbesondere bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz (ESRD). Sie wird insbesondere mit wiederkehrender Bakteriämie aufgrund des Gefäßzugangs über Doppellumenkatheter in Verbindung gebracht. Patienten mit ESRD, die sich einer Hämodialyse (HD) unterziehen, sind anfällig für metastatische Infektionen der Blutbahn, und die verkalkte oder degenerative Mitralklappe (bis zu 50 % der Fälle) ist häufiger betroffen als die Aortenklappe. Der häufigste Erreger ist S. aureus . Methicillin-empfindlicher S. aureus (MSSA) macht 33 % der Fälle aus, während Methicillin-resistenter S. aureus (MRSA) 25 % der Fälle ausmacht. Die Diagnose einer IE bei Patienten mit ESRD anhand der Duke-Kriterien ist problematisch, da das klinische Erscheinungsbild üblicherweise einer Zugangsinfektion ähnelt. Die Mortalität ist mit gemeldeten Raten von 30 % bis 50 % weiterhin hoch. Mitralklappenbeteiligungen, septische Embolien und IE im Zusammenhang mit medikamentenresistenten Organismen sind die Mortalitätsrisikofaktoren in dieser Population. Bei jedem ESRD-Patienten mit Verdacht auf IE sollten immer eine transthorakale Echokardiographie sowie eine transösophageale Echokardiographie geplant werden. Eine geeignete Antibiotikabehandlung und -dauer sowie in ausgewählten Fällen eine Operation sollten gemäß den Leitlinien in Betracht gezogen werden. Bei MSSA sollte ein Anti-Staphylokokken-Penicillin oder ein Cephalosporin der ersten Generation ausgewählt werden. Bei MRSA sollte Vancomycin ausgewählt werden. Strenge Hygiene, Reinigung der Stelle und sterile Techniken beim Zugang zu artriovenösen Fisteln oder Gefäßkathetern können das Infektionsrisiko minimieren.