Notfallmedizin:Offener Zugang

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Offener Zugang

ISSN: 2165-7548

Abstrakt

Einfluss des Einsatzes von Entscheidungshilfen bei Appendizitis und Divertikulitis auf die diagnostische Sicherheit in der Notaufnahme

SL Gans, JJS Kiewiet, B Mirck, SC Donkervoort, BC Vrouenraets, DJ Gouma und MA Boermeester

Begründung: Die korrekte Identifizierung von Patienten mit akuter Appendizitis oder Divertikulitis ist eine diagnostische Herausforderung. Die Mehrheit dieser Patienten wird für zusätzliche Bildgebung überwiesen. Entscheidungshilfen können verwendet werden, um eine übermäßige Nutzung der Bildgebung zu verhindern, indem Patienten für die diagnostische Bildgebung ausgewählt werden. Es wurden mehrere Entscheidungshilfen entwickelt und validiert, ihr Einfluss auf die Nutzung der Krankenhausressourcen und die Diagnosesicherheit wurde jedoch noch nicht bewertet. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss der Verwendung von Entscheidungshilfen auf die klinische Praxis zu bewerten. Methoden: Zwischen 2009 und 2013 wurden erwachsene Patienten mit akuten Bauchschmerzen (AAP) in eine multizentrische prospektive Kohortenstudie (AAP-Studie) aufgenommen. Unmittelbar nach der klinischen Bewertung dokumentierten chirurgische Assistenzärzte ihre Diagnose und deren Sicherheit (VAS-Score). Bei Verdacht auf akute Appendizitis oder Divertikulitis musste eine Entscheidungshilfe ausgefüllt werden. Nach Abschluss erhielten die Assistenzärzte das Ergebnis und dokumentierten ihre Diagnose und Sicherheit erneut. Ein Expertengremium vergab die endgültige Diagnose nach drei Monaten Nachbeobachtung. Ergebnisse: Insgesamt wurden 294 Patienten in drei Krankenhäusern aufgenommen. Bei 81 der 143 Patienten (56,6 %) mit Verdacht auf Appendizitis war die klinische Diagnose richtig. Eine kombinierte klinische Diagnose mit Entscheidungshilfe wurde bei 132 Patienten mit Verdacht auf Appendizitis registriert und war bei 72 Patienten (54,5 %) richtig. Bei 11 der 20 Patienten (55 %) mit Verdacht auf Divertikulitis war die klinische Diagnose richtig. Der Grad der Sicherheit der Assistenzärzte erhöhte sich nach Abschluss der Entscheidungshilfe nur bei 19,2 % der Patienten mit der endgültigen Diagnose Appendizitis und bei 13,6 % der Patienten ohne Appendizitis. Bei Divertikulitis lagen diese Anteile bei 36,4 % bzw. 37,5 %. Bei nur 18 % der Patienten mit Divertikulitis wurde berichtet, dass die Entscheidungshilfe die Verwendung von Bildgebung beeinflusste, und bei keinem der Patienten mit einer alternativen endgültigen Diagnose. Schlussfolgerung: Diese multizentrische prospektive Kohortenstudie zeigt, dass der Einsatz von Entscheidungshilfen für akute Appendizitis und Divertikulitis nur einen begrenzten Einfluss auf die mäßige Genauigkeit und Sicherheit einer klinischen Diagnose hat. Derzeit ist es unwahrscheinlich, dass Entscheidungshilfen die Nutzung von Krankenhausressourcen beeinflussen. Die Entscheidungshilfe für Divertikulitis hat ein gewisses Potenzial, die tägliche Praxis zu beeinflussen.

Haftungsausschluss: Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Tools der künstlichen Intelligenz übersetzt und wurde noch nicht überprüft oder verifiziert.
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