ISSN: 1948-5964
Hernando Trujillo, Antonio Lalueza, Marta Corral-Blanco, Dolores Folgueira, Carlos González-Gómez und Carlos Lumbreras
Das Hämophagozytische Syndrom (HPS) ist eine seltene, aber zunehmend gemeldete Krankheit, die durch eine schwere Funktionsstörung der zytotoxischen T-Zellen und NK-Zellen gekennzeichnet ist und oft mit einer schlechten Prognose einhergeht. Es wird mit mehreren Prozessen in Verbindung gebracht, darunter eine große Vielzahl von Infektionen. Obwohl Virusinfektionen als Auslöser des HPS beschrieben wurden, wurde über das mit der Grippe verbundene Hämophagozytische Syndrom bei Erwachsenen nur selten berichtet. Hier präsentieren wir den Fall eines 85-jährigen Mannes mit essentieller Thrombozytämie, der ein HPS entwickelte, ausgelöst durch eine Infektion mit Influenza A H1N1, sowie eine Literaturübersicht mit besonderem Schwerpunkt auf der Bedeutung einer schnellen Diagnose und einer frühzeitigen Behandlung für ein günstigeres Ergebnis. Das Hämophagozytische Syndrom als Folge einer Infektion mit dem Influenzavirus ist eine seltene Erkrankung mit hoher Mortalität, die bei Patienten mit aggressivem Krankheitsverlauf vermutet werden sollte. Eine frühzeitige Diagnose und Einleitung einer antiviralen Behandlung und in einigen Fällen einer immunmodulatorischen Therapie sind für die Prognose entscheidend.