ISSN: 2155-6148
Khaled Ahmed Yassen, Eman Kamal EL-Deen Awaad, Emad Kamel Refaat, Neveen Mostafa Soliman und Magda Fouad Yehia
Hintergrund: Die Überwachung der Sedierungstiefe bei der Wahl eines geeigneten Beruhigungsmittels kann eine Übersedierung und die damit verbundenen Nebenwirkungen verringern. Ziele: Vergleich der Sedierung mit Desfluran (Des) und Propofol (P) hinsichtlich Hämodynamik, Erholungsprofilen, Nebenwirkungen und Kosten. Design: Eine prospektive, randomisierte, krankenhausbasierte Vergleichsstudie. Ort: In einem einzigen Zentrum zwischen Mai 2012 und Dezember 2014. Patienten: Sechzig mechanisch beatmete Leberempfänger wurden nach dem Zufallsprinzip einer postoperativen Sedierung zugeteilt, entweder mit inhalativem Des in Luft/Sauerstoff (1 Liter/min) oder intravenös (4 mg/kg/h). Interventionen: Erholungszeit und Reaktion auf das Öffnen der Augen wurden aufgezeichnet. Es wurden das Auswendiglernen von fünf Wörtern, der Trieger-Punkttest und Ziffernsymbolsubstitutionstests angewandt. Der Patient State Index (PSI) des SEDLine Sedation Monitor (Masimo, Irvin, CA) wurde verwendet, um in beiden Gruppen eine angemessene Sedierungstiefe (50–75) zu erreichen. Der Ramsay-Sedierungsscore (RSS) wurde überwacht. Fentanyl wurde zur Unterstützung der PSI-gesteuerten Sedierung verwendet. Der transösophageale Doppler (TED) wurde stündlich aufgezeichnet; die korrigierte Flusszeit (FTc) des TED wurde zur Flüssigkeitsoptimierung verwendet. Wichtigste Ergebnismaße: Das Erholungsprofil war der primäre Endpunkt. Sekundäre Ergebnisse waren hämodynamische Ereignisse, Nebenwirkungen und Kosten. Die Erholung verlief mit Desfluran schneller als mit Propofol (2,0+1,1 vs. 13,1+4,4 Min., P<0,01) hinsichtlich Augenöffnen (PSI>75), Fünf-Wörter-Erinnerung, Trieger-Punkttest und Ziffernsymbol-Substitutionstest. Die erforderliche Sedierungsdauer war mit Desfluran kürzer (6,83 ± 2,00 vs. 8,26 ± 1,68 Stunden, P=0,004). Der systemische Gefäßwiderstand (SVR) und der mittlere arterielle Blutdruck (MABP) konnten mit Desfluran besser aufrechterhalten werden. Bei vergleichbaren PSI-Werten zwischen beiden Gruppen an allen Messpunkten (SVR, MABP und PSI nach 2-stündiger Sedierung 908,93 ± 139,5 vs. 617,6 ± 104,5 dyn.sec.cm-5, P<0,01 und 77,0 ± 3,8 vs. 63,4 ± 6,3 mmHg, P<0,01, 63,30 ± 6,374 vs. 62,2 ± 5,8, P=0,517) war der mittlere RSS dagegen bei Des im Vergleich zu P durchweg höher, P<0,01 zu allen Zeitpunkten. Bei Des (n=10) (33,3%) war weniger Norepinephrin erforderlich als bei P (n=23) (76,7%), (P=0,001). Die Beatmungsdauer verkürzte sich mit Des gegenüber P (6,83 ± 2,00 gegenüber 8,26 ± 1,68 Stunden, P = 0,004) bei vergleichbaren arteriellen Blutgasen zu Beginn (P > 0,01). Fentanyl wurde häufig mit P kombiniert, um dessen Wirkung auf SVR und MBP zu verringern. (483,3 + 168,3 gegenüber 100 ± 0,00 μg, P < 0,05). Der Gesamtverbrauch an Des und P betrug (53,13 ± 10,30 ml gegenüber 1010,33 ± 205,06 mg). Die Kosten waren mit Desfluran niedriger (0,9 + 0,3 gegenüber 1,6 + 0,4) Pfund Sterling/Stunde (P = 0,000). Schlussfolgerung: Eine postoperative Desfluran-Sedierung unter PSI-Steuerung verbesserte die Genesung im Vergleich zu Propofol zu geringeren Kosten und bewahrte zudem die Hämodynamik besser bei geringeren Kosten.