ISSN: 2155-9880
Tetsuji Shinohara, Naohiko Takahashi, Norihiro Okada, Reika Ayabe, Hidekazu Kondo, Kunio Yufu, Mikiko Nakagawa, Masahide Hara und Tetsunori Saikawa
Hintergrund: Ein erhöhter Serumspiegel von Interleukin-6 (IL-6) ist mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Erhöhte IL-6-Werte sind auch an der Pathogenese der Insulinresistenz beteiligt und können die Entwicklung von Typ-2-Diabetes vorhersagen. Wir haben die Hypothese geprüft, dass erhöhte IL-6-Werte die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Ereignissen bei Typ-2-Diabetes vorhersagen können.
Methoden: 82 Patienten mit Typ-2-Diabetes ohne strukturelle Herzerkrankung (48 Männer; 60 ± 12 Jahre). Das erstmalige Auftreten eines schwerwiegenden unerwünschten kardiovaskulären Ereignisses wurde untersucht.
Ergebnisse: Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtung von 3,4 ± 2,0 Jahren entwickelten 11 Patienten Herz-Kreislauf-Ereignisse (3 kardiovaskuläre Todesfälle, 2 nicht tödliche Herzinfarkte, 2 Koronarrevaskularisierungen und 4 Schlaganfälle). Univariate Analysen zeigten, dass erhöhte IL-6-Werte, ein erhöhter Nüchtern-Immunoassay-Insulinspiegel und der HOMA-R mit Herz-Kreislauf-Ereignissen verbunden waren. Basierend auf multivarianten Analysen sagten erhöhte IL-6-Werte unabhängig voneinander die Häufigkeit kardiovaskulärer Ereignisse voraus (HR 1,17, 95 % KI 1,04–1,31, P=0,015). Kaplan-Meier-Kurven zeigten, dass Patienten mit einer hohen IL-6-Konzentration (>2,6 pg/ml) häufiger kardiovaskuläre Ereignisse hatten als Patienten mit nicht hoher IL-6-Konzentration (≤2,6 pg/ml, P=0,031).
Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Messung der IL-6-Konzentration im Serum ein nützliches Instrument zur Identifizierung von Hochrisikopatienten für kardiovaskuläre Ereignisse bei Typ-2-Diabetes ist.