ISSN: 2332-0761
Elhadji Mbaye
Dieser Artikel untersucht, wie zwei Länder, Frankreich und Kanada, mit unterschiedlichen politischen Systemen, ein gemeinsames Problem angehen, nämlich die Einwanderung von Migranten mit HIV/AIDS aus Ländern, in denen diese Krankheit endemisch ist. Das öffentliche Handeln in diesen Ländern befindet sich an der Schnittstelle zweier öffentlicher Politiken, die widersprüchlich erscheinen können (Einwanderung und Kampf gegen AIDS). Trotz dreier offensichtlicher Unterschiede: erstens im Kampf gegen AIDS (Einschränkung und Kontrolle/Zusammenarbeit und Eingliederung), dann in der Einwanderungspolitik (selektive Einwanderung/allgemeine Einwanderung) und schließlich in der Behandlung von AIDS bei Ausländern (Screening ausländischer/kein Screening), zeigt die Analyse des öffentlichen Handelns, dass es in beiden Ländern gemeinsame Tendenzen in der Ausrichtung der Politik gegenüber Migranten mit HIV/AIDS gibt. Diese äußern sich zum Teil in der Verringerung der der Öffentlichkeit gewährten Rechte aufgrund der Beschränkungen der Einwanderungspolitik, die den Bereich der öffentlichen Gesundheit betreffen, und zum anderen in der Humanisierung des öffentlichen Handelns gegenüber Ausländern mit schweren Krankheiten. Das öffentliche Management dieses Problems in diesen Ländern befindet sich an der Schnittstelle zweier öffentlicher Politiken, die widersprüchlich erscheinen können (Einwanderung und Kampf gegen AIDS). TROTZ dreier offensichtlicher Unterschiede: zunächst im Kampf gegen AIDS (Zwang und Kontrolle/Kooperation und Inklusion), dann in der Einwanderungspolitik (selektive Einwanderung/weit verbreitete Einwanderung) und im Umgang mit AIDS bei Ausländern (Ausländer ohne Screening/Ausländer mit Screening), zeigt die Analyse der staatlichen Maßnahmen, dass es in beiden Ländern gemeinsame Tendenzen im Umgang mit AIDS bei Migranten gibt. Diese ergeben sich einerseits aus der Einschränkung der Anhörungsrechte aufgrund der Beschränkungen der Einwanderungspolitik im Bereich der öffentlichen Gesundheit und andererseits aus der „Humanisierung“ der staatlichen Politik gegenüber Ausländern, die an schweren Krankheiten wie HIV/AIDS leiden.