ISSN: 2155-6148
Axel F. Unterrainer, Martin Marinov, Martin Kurz, Rahman Abdul Al-Schameri und Wolfgang Hitzl
Hintergrund: Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) vor und nach der Operation hat sich bei der Behandlung postoperativer Schmerzen nach größeren Wirbelsäulenoperationen als opioidsparend erwiesen. Ziel dieser Studie war es, die Wirkung von intraoperativ angewendeter TENS auf den intraoperativen Bedarf an Fentanyl zu testen. Methoden: 48 Patienten, bei denen eine dorsale lumbale Fusion vorgesehen war, wurden in die Studie aufgenommen und nach Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe A erhielt präoperativ, intraoperativ und postoperativ TENS. Gruppe B erhielt diese Behandlung nur prä- und postoperativ. Während der Operation wurde Fentanyl verabreicht, wenn der systolische Blutdruck und/oder die Herzfrequenz um 15 % über den Ausgangswert anstiegen. Der Bispektralindex (BIS) wurde zwischen 40 und 50 gehalten. Die Gesamtmenge des intraoperativ verabreichten Fentanyls wurde aufgezeichnet. Postoperativ wurden vom Arzt festgelegte Analgetika verabreicht, um einen visuellen analogen Schmerzwert unter 3 zu erreichen. Die Gesamtmenge der verabreichten Analgetika, postoperative Übelkeit und Erbrechen sowie Bauchschmerzen bis zum siebten Tag nach der Operation wurden aufgezeichnet. Ergebnisse: Die beiden Gruppen waren hinsichtlich demografischer Variablen vergleichbar. Der intraoperative Bedarf an Fentanyl unterschied sich signifikant zwischen A und B. (P>0,0000001). Es wurden keine signifikanten Unterschiede bei der Gesamtmenge der verabreichten Analgetika, der postoperativen Übelkeit und dem Erbrechen sowie den Bauchschmerzen bis zum siebten postoperativen Tag festgestellt. Schlussfolgerung: Intraoperatives TENS verringert den intraoperativen Bedarf an Fentanyl während größerer Wirbelsäulenoperationen. Dies kann als besonders wichtig bei Patienten angesehen werden, die am obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom leiden.