ISSN: 2155-9899
Bob Geng, Fawad Piracha, Nazia Rashid, Michael Rigas
Hintergrund: Patienten mit primären Immundefizienzerkrankungen (PIDD) benötigen typischerweise eine lebenslange Immunglobulin-(IG-)Ersatztherapie. Es gibt zwei Wege der IG-Verabreichung: intravenös (IVIG) und subkutan (SCIG). Um die IG-Verabreichungswege in der realen Welt besser zu verstehen, wurde die Verwendung in einer Heiminfusionsumgebung evaluiert.
Ziel: Bewertung der Sicherheit, Wirksamkeit und wahrgenommenen Reaktionen bei PIDD-Patienten unter IVIG im Vergleich zu SCIG in einer realen Heiminfusionsumgebung.
Methoden: Von 2010 bis 2018 wurden retrospektive Daten von PIDD-Patienten gesammelt, die mindestens 6 Monate lang eine IVIG- oder SCIG-Therapie erhielten, und hinsichtlich Sicherheit, Wirksamkeit und Patientenwahrnehmung der Reaktion evaluiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 149 Patienten für die Analyse identifiziert: IVIG (n=84) und SCIG (n=65). Insgesamt wiesen Patienten in der SCIG-Gruppe eine höhere Rate lokaler Nebenwirkungen auf, während Patienten mit IVIG eine höhere Rate systemischer Nebenwirkungen aufwiesen. Sowohl SCIG als auch IVIG waren wirksam, da die Mehrheit der Patienten während des Studienzeitraums ≤ 1 Infektion oder Krankenhausbesuch hatte. Patienten in der SCIG-Gruppe hatten jedoch weniger Krankenhausbesuche und insgesamt niedrigere Infektionsraten. Patienten, die SCIG erhielten, nahmen auch eine schnellere Reaktionszeit wahr.
Schlussfolgerung: SCIG-Infusionen sind im Vergleich zu IVIG sicher, wirksam und gut verträglich und bieten PIDD-Patienten eine alternative Art der IG-Verabreichung. Insbesondere waren die Krankenhausbesuche und Infektionsraten bei Patienten, die SCIG erhielten, deutlich niedriger. Die Gesamtergebnisse dieser Studie tragen zu wachsenden Beweisen bei, die die Vorteile von SCIG bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten mit PIDD belegen.