ISSN: 2167-0250
Michael J Mathers, Stephan Roth und Frank Sommer
Einleitung und Ziel: Jeder Androloge kennt zahlreiche Fälle, in denen Männer mit normalen Testosteronwerten klinische Anzeichen eines Testosteronmangels aufweisen. Wir präsentieren Fälle, in denen eugonadale Männer nach einer Testosteronsupplementierung eine messbare, objektive Verbesserung von Funktion und Symptomen zeigen. Fallbericht: Nach einer Testosteronsupplementierung verbesserte sich bei zwei eugonadalen Männern (Gesamttestosteron > 8,00 ng/ml) die nächtliche Überwachung der Penisschwellung und -steifigkeit (RigiScan®) um 48,5 Minuten (Steifheit um über 60 %) an der Basis und 43,2 Minuten an der Spitze im Vergleich zum Zeitpunkt vor der Supplementierung. Im zweiten Fall war eine Zunahme (Steifheit um über 60 %) um 39,2 Minuten an der Basis und 44,4 Minuten an der Spitze zu verzeichnen. Darüber hinaus verbesserten sich nach Beginn der Testosteronbehandlung die Werte des International Index of Erectile Function (IIEF) und der Aging Male's Symptom (AMS)-Skala. Diskussion: Es scheint eine Diskrepanz zwischen Laborbefunden bei eugonadalen Männern und Symptomen von Hypogonadismus wie objektiver nächtlicher Schwellung und Steifheit des Penis, freiem Testosteron und zahlreichen Fragebögen zu diesen Symptomen zu geben. Diese Inkonsistenz wird anhand der Literatur diskutiert. Schlussfolgerung: Kontrollierte Studien sind wünschenswert, um zu bestätigen, dass eugonadale Männer mit Testosteronmangelsymptomen objektiv und subjektiv von einer Testosteronergänzung profitieren können.