ISSN: 2329-9096
Pollard CD, Stearns-Reider KM, Mia Katzel und Landel RF
Ziel: Die Wiederverletzungsrate nach einer Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes (ACLR) ist im Vergleich zu einer ersten Verletzung des vorderen Kreuzbandes (ACL) höher. Ziel dieser Studie war es, die dreidimensionale Kniemechanik bei einer Person zu untersuchen, die sich einer ACLR unterzogen hatte und sich anschließend das rekonstruierte vordere Kreuzband erneut verletzte.
Methoden: Die Hauptperson war eine Fußballspielerin, die 18 Monate nach einer Kreuzbandverletzung verletzt war und sich 3 Monate nach biomechanischen Tests und Tests zur Rückkehr in den Sport (RTS) erneut eine Kreuzbandverletzung zuzog. Wir führten dreidimensionale biomechanische Tests ihrer Kniemechanik und ihrer Leistung bei Tests zur Rückkehr in den Sport (RTS) vor ihrer erneuten Kreuzbandverletzung durch. Darüber hinaus verglichen wir ihre Kniemechanik vor der erneuten Verletzung mit einer Kontrollgruppe gesunder Fußballerinnen, um festzustellen, ob biomechanische Unterschiede bestanden, die auf ein Risiko für eine erneute Kreuzbandverletzung hingewiesen haben könnten.
Ergebnisse: Unsere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine veränderte Biomechanik der unteren Extremitäten, die zuvor mit einem erhöhten Risiko einer ACL-Verletzung in Verbindung gebracht wurde, nach einer ACLR und der Rückkehr zur sportlichen Betätigung vorhanden ist, obwohl bei den Tests zur Rückkehr zum Sport keine deutlichen beidseitigen Leistungsunterschiede zu verzeichnen sind.
Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse stimmen mit denen in der Literatur überein, die darauf schließen lassen, dass die Probanden nach einer ACLR möglicherweise eine Strategie anwenden, die die Belastung des Kniegelenks minimiert. Obwohl nicht bekannt ist, ob dieses biomechanische Muster das Risiko einer erneuten Verletzung erhöht, deutet es darauf hin, dass nach einer ACLR Defizite vorhanden sind, die möglicherweise nicht durch Rehabilitation behoben und durch RTS-Tests vor der Rückkehr zur sportlichen Betätigung erkannt werden. Diese Ergebnisse weisen auf eine wichtige Lücke in der Literatur in Bezug auf klinische Prädiktoren einer erneuten ACL-Verletzung hin.