ISSN: 2155-9570
Hineb Algouti, Houda Bezza
Hintergrund: Bestimmung der Stadien des Glaukoms und Identifizierung von Prädiktoren für eine späte Manifestation.
Methoden: In einer tertiären Augenklinik wurde über vier Monate eine Querschnittsstudie durchgeführt. Alle Patienten, bei denen zum ersten Mal ein primäres Offenwinkelglaukom diagnostiziert wurde, wurden aufgenommen und die Daten wurden mithilfe eines interviewbasierten Fragebogens erhoben. Die Einteilung in Stadien (früh oder spät) erfolgte anhand von Gesichtsfeldparametern und Papillenbefunden. Es wurde eine multivariable logistische Regression durchgeführt, um Prädiktoren für eine späte Manifestation eines Glaukoms zu identifizieren.
Ergebnisse: Von der Gesamtstichprobe (n = 325) wurden 82,2 % der Fälle (n = 267) im Spätstadium des Glaukoms ins Krankenhaus eingeliefert. Das multivariable logistische Regressionsmodell erklärte 18 % bis 29,6 % der Abweichungen in der Ergebnisvariable. Eine späte Vorstellung war wahrscheinlicher bei Personen, deren Hauptbeschwerde Tränenfluss war (OR = 2,45, p-Wert = 0,02) und bei Personen, deren Augenuntersuchung aufgrund eines langen Krankenhausaufenthalts verschoben wurde (OR = 2,64, p-Wert = 0,01) sowie bei Personen, die weit vom Krankenhaus entfernt wohnen (OR = 1,01/km, p-Wert = 0,01).
Schlussfolgerung: Die geografische Erreichbarkeit ist ein wichtiger Indikator für fortgeschrittenes Glaukom, und das Screening sollte sich aggressiv auf abgelegene Gebiete konzentrieren. Es ist wichtig, sich auf den Aufbau der Kapazitäten von Optometristen und Augenärzten vor Ort zu konzentrieren, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Glaukom auf Bezirksebene sicherzustellen.