ISSN: 2155-9880
Jamie R. Mitchell, Christopher J. Doig, William A. Whitelaw, John V. Tyberg and Israel Belenkie
Hintergrund: Die systolische Druckvariation (SPV) sagt die Reaktion auf die Volumenbelastung während der mechanischen Beatmung voraus und kann mit Änderungen der LV-Vorlast und den daraus resultierenden Änderungen des Schlagvolumens (SV) zusammenhängen. Wir prüften daher die Beziehungen zwischen LV-Vorlast, Leistung und SPV in einem Modell für akutes Lungenversagen (ALI) während der mechanischen Beatmung.
Methoden: ALI wurde bei 8 anästhesierten Hunden durch eine Ölsäureinfusion (0,07 ml/kg) erzeugt. Wir maßen den LV-, RV-, Aorten-, linken Vorhof- (LA) und Perikarddruck, die LV-Fläche (A LVED ) und das SV während der mechanischen Beatmung mit positiven endexspiratorischen Drücken (PEEP) von 0, 6, 12 und 18 cmH 2 O bei LV-enddiastolischen Drücken von 5, 12 und 18 mmHg.
Ergebnisse: Über diese PEEP- und Füllungsdruckbereiche hinweg war SPV umgekehrt proportional zur LV-Vorlast [A LVED und transmuraler LV-enddiastolischer Druck (P LVEDtm )] (r = −0,87 bzw. r = −0,89, P < 0,0001). Beide Vorlastmessungen waren eng mit SV verwandt (beide r = 0,90, P < 0,0001). Änderungen des geschätzten P LVEDtm (LA-enddiastolischer
Druck – RV-enddiastolischer Druck) entsprachen den Änderungen von P LVEDtm (r = 0,95, P < 0,0001). Alternative Messungen der arteriellen Druckvariation (Pulsdruckvariation, SV-Variation und Delta-Down) verhielten sich im Vergleich zu SPV ähnlich (r = 0,91, 0,97 bzw. 0,78, P < 0,001).
Schlussfolgerungen: Die inversen Beziehungen zwischen SPV und LV-Vorlast und -Leistung weisen darauf hin, dass die LV-Vorlast ein wichtiger Faktor für SPV ist. Eine Schätzung der LV-Vorlast auf Grundlage von Messungen des flussgesteuerten Katheters (d. h. Keildruck – rechter Vorhofdruck) kann die Volumenreagibilität bei mechanisch beatmeten Patienten vorhersagen.