ISSN: 2329-6917
Wolfgang Grisold, Anna Grisold, Johannes Hainfellner, Stefan Meng und Christine Marosi
Das Schicksal von Patienten mit Leukämie hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Die Überlebenschancen sind gestiegen und das einst stereotype Muster der Infiltration von Liquor cerebrospinalis (CSF) und der diffusen Infiltration von Nerven und Muskeln hat sich völlig verändert. Periphere Nervenstrukturen wie Hirnnerven, Nervenwurzeln, Nervengeflecht und periphere Nerven können bei verschiedenen Leukämiearten durch verschiedene Mechanismen und zu verschiedenen Zeitpunkten betroffen sein. Nebenwirkungen der Behandlung werden deutlicher, da die Zahl der Langzeitüberlebenden zunimmt. In einigen Fällen kommt es auch zu isolierten Rückfällen der Leukämie im Nervensystem und die Auswirkungen der Stammzelltransplantation auf das Nervensystem wurden deutlich. Diagnostisch sind die Hirnnerven, Nervenwurzeln, die Cauda equina, das Nervengeflecht und die peripheren Nerven dank verbesserter Bildgebungsverfahren wie Ultraschall und MRT besser zugänglich für Untersuchungen geworden, was eine frühere Diagnose und Behandlung von Nervenbeteiligungen ermöglicht.