ISSN: 2168-9857
Mohammed Alae Touzani, Yddoussalah Othmane, Souhail Regragui, Amine Slaoui, Fouad Zouaidia, Tariq Karmouni, Khalid El Khader, Abdellatif Koutani, Ahmed Ibn Attya Andaloussi
Einleitung: Nephroblastom oder Wilms-Tumor (WT) ist der häufigste Nierentumor bei Kindern. Während die Inzidenz bei Kindern bei etwa 8 Fällen pro Million liegt, beträgt sie bei Erwachsenen nur 0,2 Fälle pro Million. Tatsächlich wurden in der englischen oder französischen Literatur nicht mehr als 300 Fälle beschrieben. Und während die Behandlung von Nephroblastomen bei Kindern sehr gut kodifiziert ist, führt die geringe Inzidenz bei Erwachsenen zu einem Mangel an spezifischen Behandlungsschemata.
Beobachtung: Eine 28-jährige Frau ohne Vorerkrankungen litt seit 4 Monaten an Schmerzen in der rechten Flanke. Die klinische Untersuchung ergab eine tastbare Niere. Der CT-Scan ergab eine große heterogene Nierenmasse von 15 × 14 × 11 cm ohne Anzeichen einer Infiltration durch eine benachbarte Struktur. Die Patientin unterzog sich einer offenen transperitonealen radikalen Nephrektomie. Die pathologische Untersuchung ergab ein Nephroblastom. Aus finanziellen Gründen konnte sie sich keiner adjuvanten Chemotherapie unterziehen. Ein Kontroll-CT-Scan nach 6 Monaten ergab mehrere Rezidive. Die Patientin verstarb, bevor sie von der Chemotherapie profitieren konnte.
Schlussfolgerung: Dieser Fall veranschaulicht die Bedeutung der adjuvanten Chemotherapie trotz R0-Operation bei einem lokalisierten Nephroblastom. Der Schlüssel zur Behandlung des Nephroblastoms ist zunächst die Nephrektomie, dann die Chemotherapie, unabhängig vom Stadium. Die Stadienbestimmung spielt nur im Chemotherapieprotokoll eine Rolle.