ISSN: 2155-9570
Kremmer S, Darwesh S, Anastassiou G, Steuhl KP und Selbach JM
Hintergrund: Untersuchung des Potenzials von Messungen des Sehnervenkopfes mittels konfokaler Scanning-Laser-Ophthalmoskopie (CSLO) und Nervenfaserschichtbildern mittels Scanning-Laser-Polarimetrie (SLP) in der Langzeitnachsorge bei Normaldruckglaukom (NTG). Methoden: Retrospektive Studie an 49 NTG-Patienten mit einem Durchschnittsalter von 65,5 Jahren, die etwa 5 Jahre lang beobachtet wurden. Bei allen Patienten wurde die langfristige Veränderung verschiedener Parameter der Perimetrie, CSLO und SLP untersucht. Darüber hinaus wurden die Patienten gemäß ihres Aulhorn-Glaukom-Klassifikationsscores als beginnendes (AGS < 3) oder fortgeschrittenes (AGS ≥ 3) sowie progressives und nicht-progressives NTG klassifiziert, um Unterschiede der Parameter in Stadium und Zeit aufzudecken. Ergebnisse: Augeninnendruck (IOD), mittlerer Defekt (Perimetrie), neuroretinaler Randsaum und CDR (CSLO) zeigten im Zeitverlauf keine signifikanten Veränderungen. Bei CSLO unterschieden sich durchschnittliche Tiefe und Aushöhlungsform im Zeitverlauf und zwischen progressivem und nicht-progressivem NTG signifikant. SLP zeigte einen signifikanten Rückgang insbesondere in der oberen retinalen Nervenfaserschicht (66,1 vs. 57,3 μm), aber nur relative Parameter wie NFI, Superior Ratio und Ellipsenmodulation unterschieden sich zwischen beginnender und fortgeschrittener NTG. Diskussion: Unsere Studie weist darauf hin, dass insbesondere relative Parameter in SLP wie Ellipsenmodulation oder NFI und CSLO-Werte der Steilheit und Tiefe der Sehnervenpapille bei der Nachsorge von Glaukompatienten hilfreich sein könnten. Sie zeigen eine bessere Korrelation mit dem Fortschreiten der Krankheit als klassische Parameter wie MD, IOP, neuroretinaler Randsaum oder CDR.