ISSN: 2155-9899
Andrew D. Foey
Makrophagen (Mϕ) weisen eine gleitende Skala funktioneller Heterogenität auf, die von entzündungsfördernden, immunaktivierenden und antitumoralen Reaktionen bis hin zu entzündungshemmender, regulatorischer und protumoraler Aktivität reicht. Diese Effektorreaktionen spiegeln sich in unterschiedlichen Mϕ-Untergruppen wider: den M1/klassisch aktivierten und M2/alternativ aktivierten Untergruppen. Die funktionelle Vielfalt wird durch die Kombination von Differenzierung, Aktivierung, Signalisierung und Vorprogrammierung der Mϕ-Untergruppen in separaten Monozyten-Untergruppen bestimmt. Diese Vielfalt der Mϕ-Untergruppen und der Funktionalität spiegelt sich auch in Schleimhautpathologien wider, die mit chronischen Entzündungen (Morbus Crohn, chronische Parodontitis) und Immunsuppression einhergehen, die bei soliden Tumoren (orales Plattenepithelkarzinom) beobachtet wird. Die relative funktionelle Plastizität zwischen diesen Monozyten und Mϕ stellt ein realistisches Therapieschema für die Behandlung dieser Mϕ-bedingten Krankheiten dar. In dieser Übersicht werden die Forschungsergebnisse erörtert, die auf eine Manipulation der Mϕ-Polarisationsplastizität durch Vorprogrammierung, Differenzierung, Aktivierung und Tolerierung bei der therapeutischen Intervention bei chronischen Entzündungen und soliden Tumoren schließen lassen.