ISSN: 2155-6148
Addis Shiferaw Ayele, Misrak Weldeyohannes und Yohannes Tekalegn
Hintergrund: Als Absagen von Wahloperationen gelten alle Wahloperationen, die am Tag vor der Operation in die Operationssaalliste eingetragen, aber am vorgesehenen Tag nicht durchgeführt werden. Die Absagen von Wahloperationen kommen häufig vor und können erhebliche negative Folgen haben. Die Absagen geplanter Operationen führen zu längeren Wartezeiten, schaden den Patienten und sind eine Verschwendung knapper Ressourcen. Die Gründe für Absagen sind komplex, da sie mit Patienten, organisatorischen Problemen und dem klinischen Personal zusammenhängen.
Methoden: Vom 1. Februar bis 1. März 2016 wurde eine krankenhausbasierte Querschnittsstudie durchgeführt. Alle Wahloperationen, für die während des Studienzeitraums ein chirurgischer Eingriff geplant war, wurden in die Studie aufgenommen. Die Daten wurden mithilfe vorab getesteter strukturierter Fragebögen erhoben und zur Analyse in SPSS Version 20 eingegeben. Die Ergebnisse der Studie wurden in Form von Häufigkeitstabellen, Kreis- und Balkendiagrammen dargestellt.
Ergebnisse: Während des Studienzeitraums wurden für insgesamt 369 Patienten Wahloperationen geplant. Von diesen 244 (66,1 %) Patienten wurden am geplanten Operationstag operiert und 125 (33,9 %) chirurgische Eingriffe wurden abgesagt. Die Hauptgründe für die Absagen waren Zeitmangel (39,2 %), managementbedingte (21,48 %) und patientenbezogene Faktoren (20 %).
Schlussfolgerung: Während des Untersuchungszeitraums wurden viele elektive chirurgische Eingriffe am geplanten Operationstag abgesagt. Die meisten Gründe für die Absagen waren Zeitmangel sowie managementbedingte und patientenbezogene Faktoren. Die meisten Gründe wären vermeidbar gewesen. Um diese hohe Abbruchrate zu senken, sollte eine präoperative Patientenbeurteilung durchgeführt werden, um eine realistische Planung der Patienten unter Berücksichtigung der für jeden chirurgischen Eingriff aufgewendeten Zeit sicherzustellen, die im Operationssaal verbrachte Zeit zu reduzieren und die Ressourcen besser zu nutzen.