ISSN: 2161-038X
Mitchell DL, Russo JK, Mott SL, Snow AN, Tracy CR, Buatti JM und Watkins JM
Ziele: Stratifizierung des Risikos eines PSA-Rückfalls bei einer großen Population von Männern mit positiven chirurgischen Rändern bei radikaler Prostatektomie wegen Prostatakrebs.
Methoden: Es wird eine multiinstitutionelle retrospektive Analyse der Assoziation zwischen patienten- und tumorspezifischen Faktoren und dem PSA-(biochemischen) rezidivfreien Überleben berichtet. Geeignete Patienten unterzogen sich einer radikalen Prostatektomie wegen klinisch lokalisiertem Prostatakrebs ohne pathologische Beteiligung der Samenbläschen oder Lymphknoten und >1 Krebsbefallstelle am chirurgischen Rand. Patienten wurden ausgeschlossen, wenn vor der Prostatektomie ein PSA-Wert von >30 oder eine adjuvante (nicht-rettende) Strahlentherapie oder Hormontherapie vorlagen. Ein PSA-Versagen wurde definiert als PSA-Wert von >0,10 ng/ml und ansteigend oder bei einer retardierenden Intervention. Die Kaplan-Meier-Methode wurde zur Schätzung des Überlebens verwendet; eine rekursive Partitionierungsanalyse durch bedingte Inferenzanalyse wurde angewendet, um Variablen zu identifizieren, die mit dem PSA-rezidivfreien Überleben in Zusammenhang stehen.
Ergebnisse: Zwischen 2002 und 2010 konnten 215 Patienten mit marginal-positiver Prostatektomie analysiert werden. Das mediane Alter bei Diagnose betrug 61 Jahre (Bereich: 43 bis 76 Jahre) und der mediane PSA-Wert vor der Prostatektomie betrug 5,8 ng/ml (1,6–26,0). Bei einer medianen Nachbeobachtung von 78 Monaten (14 bis 155 Monate; 42 % wurden länger als 8 Jahre nachbeobachtet) hatten 85 Patienten einen PSA-Rückfall erlitten. Bei der multivariablen Analyse waren der primäre Gleason-Grad, das pT-Stadium und der anfängliche PSA-Wert nach der Prostatektomie signifikant. Die rekursive Partitionierungsanalyse ergab 3 diskrete Risikogruppen, darunter eine Gruppe mit geringerem Risiko mit 78 % PSA-rückfallfreiem Überleben nach 5 Jahren (anfänglicher PSA-Wert nach der Prostatektomie < 0,1, Gleason-Score < 7).
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit marginal-positiver Prostatektomie ermöglichten der Gleason-Score und der anfängliche PSA-Wert nach der Prostatektomie eine Risikosubstratierung für das PSA-rückfallfreie Überleben.