ISSN: 2157-7609
April P. Neal und Tomás R. Guilarte
Die Belastung des Menschen durch Schwermetalle ist ein globales Problem der öffentlichen Gesundheit. Schwermetalle, die neurologische Toxizität verursachen, wie Blei (Pb2+) und Mangan (Mn), sind aufgrund ihrer lang anhaltenden und möglicherweise irreversiblen Wirkung besonders besorgniserregend. Eine Belastung mit Pb2+ in der Kindheit kann bei Kindern zu kognitiven Defiziten und Verhaltensstörungen führen. Diese Auswirkungen sind langanhaltend und bleiben auch nach einer Reduzierung oder Eliminierung der Belastung mit Pb2+ bis ins Erwachsenenalter bestehen. Obwohl Mn ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Ernährung ist und viele Zellfunktionen im menschlichen Körper erfüllt, können erhöhte Mn-Werte zu einem Parkinson-ähnlichen Syndrom führen und eine entwicklungsbedingte Belastung mit Mn kann die neurologische Entwicklung von Kindern beeinträchtigen. Aufgrund der allgegenwärtigen Präsenz beider Metalle bleibt die Reduzierung der Belastung des Menschen mit toxischen Mn- und Pb2+-Werten eine weltweite Herausforderung für die öffentliche Gesundheit. In dieser Übersicht fassen wir die Toxikokinetik von Pb2+ und Mn zusammen, beschreiben ihre neurotoxischen Mechanismen und diskutieren allgemeine Themen der Schwermetalltoxikologie.