ISSN: 2167-0250
Ashraf CM, Dharmaraj P, Sankalp S, Sujatha R, MS Swati S, Vijayalakshmi D and Esteves SC
Ziel: Wir beschreiben unsere Erfahrungen mit Mikro-TESE bei einer großen Gruppe von Männern mit nicht-obstruktiver Azoospermie (NOA) und schlechter Prognose für die Spermiengewinnung (SR) und analysieren kritisch die Ergebnisse und Grenzen der Methode.
Methoden: In einem Zentrum der tertiären Versorgung wurde eine ART-Einrichtung eingerichtet, um SR mittels Mikrochirurgie durchzuführen. Einhundertachtzig Männer mit NOA unterzogen sich einer Mikro-TESE, während ihre Partnerinnen eine ovarielle Stimulation zur Eizellenentnahme (OCP) erhielten. Die Mikro-TESE wurde am Tag vor der OCP durchgeführt und chirurgisch gewonnene Hodenspermien wurden für die Spermieninjektionen verwendet. Wir untersuchten die Spermienentnahmeraten, operative Aspekte und ICSI-Ergebnisse.
Ergebnisse: Die Erfolgsrate von Mikro-TESE bei der Gewinnung von Hodenspermien für die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) lag bei 54,4 % und es wurden keine größeren Komplikationen festgestellt. In 73,6 % der Fälle, in denen deutlich erweiterte Samenkanälchen zu sehen waren, wurden Spermien gewonnen, wobei nur minimale Gewebeexzision erforderlich war, was die Laborverarbeitung erleichterte. Patienten mit erfolgreicher und fehlgeschlagener Entnahme unterschieden sich nicht hinsichtlich der Ausgangsmerkmale und des Vorhandenseins einer Varikozele. Die Entnahmeraten unterschieden sich hinsichtlich der Kategorie der Hodenhistologie. Außerdem waren die Entnahmeraten bei Patienten, die vor der Mikro-TESE Medikamente zur Steigerung der Testosteronproduktion erhielten, höher (53,1 % gegenüber 35,6 %) als bei Patienten, die keine Medikamente erhielten. Spermieninjektionen führten zu einer normalen Befruchtung und einer Embryoteilung von 61 % bzw. 75 %. Es wurde eine kumulative klinische Schwangerschaftsrate pro ICSI-Zyklus von 29,78 % mit einer Implantationsrate von 19 % erreicht.
Schlussfolgerungen: Mikro-TESE ist eine valide Methode zur SR bei NOA. Sie führt bei Patienten mit Azoospermie mit schlechter Prognose zu nachhaltigen Ergebnissen bei minimaler Schädigung der Hoden. Unsere Erfahrungen mit Mikro-TESE bei den schwierigsten Azoospermiefällen sind sehr beruhigend und wir plädieren dafür, dass Mikro-TESE in solchen Fällen die Methode der Wahl sein sollte.