ISSN: 2155-9570
Raffaele Nuzzi, Federico Tridico
Ziel: Die chirurgische Behandlung von Epiphora und Dakryozystitis umfasst die Dakryozystorhinostomie (DCR) und die Dakryozystektomie (DCT). Bislang wurde die Dakryozystektomie als sekundärer Eingriff angesehen und wird unter den derzeit verfügbaren chirurgischen Optionen nicht ausreichend berücksichtigt. Eine Intubation des Tränensystems verbessert häufig die Operationsergebnisse. In dieser Studie wird eine neue Variante der Operationstechnik, die Dakryozystektomie mit Silikonintubation der Tränenkanäle, vorgestellt. Alle neuen Aspekte und möglichen Indikationen werden diskutiert.
Methoden: Patienten mit chronischer Dakryozystitis in Verbindung mit Epiphora und Tränenkanalstenose wurden für eine Dakryozystektomie mit Silikonintubation aufgenommen. Während der Nachbeobachtung wurden die Prävalenz von Epiphora, Krankheitsrezidive und Nebenwirkungen untersucht. Außerdem wurde ein retrospektiver Vergleich der klinischen Akten mit Patienten durchgeführt, die eine Dakryozystorhinostomie ab externo erhalten hatten.
Ergebnisse: Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den verglichenen Gruppen in Bezug auf postoperative Epiphora, Silikonschlauchdislokation und allgemeine Nebenwirkungen festgestellt (p>0,1). Anhaltende Blutungen traten in der DCR-Gruppe signifikant häufiger auf (p<0,05). In beiden Gruppen wurden keine schweren Nebenwirkungen beobachtet.
Schlussfolgerungen: Die Tränenwegsintubation kann die Ergebnisse der klassischen Dakryozystektomie durch eine stärkere Verringerung der Epiphora verbessern. Diese Technik kann bei guter Indikation (insbesondere nach einer angemessenen intraoperativen klinischen Bewertung) eine entscheidende Lösung von infektiösen/entzündlichen Tränenwegserkrankungen bieten und intra- und postoperative Komplikationen im Zusammenhang mit DCR vermeiden.