ISSN: 2167-7948
Collin Chen, Pratap Chand, Stanley Iyadurai, Mary Scaduto und Mark Varvares
Bedeutung: Die Hashimoto-Enzephalopathie (HE) wird derzeit medikamentös behandelt. In der Literatur wurde bisher nur ein Fall einer Thyreoidektomie als Behandlungsmethode für HE beschrieben. Wir stellen zwei Patienten mit unterschiedlichen Manifestationen von (HE) vor, die sich einer Thyreoidektomie unterzogen, nachdem die medizinische Behandlung nur minimal angeschlagen hatte.
Beobachtungen: Patient 1 ist eine 71-jährige Frau, die mit motorischer Unruhe vorstellig wurde. Sie hatte dauerhaft erhöhte Schilddrüsenantikörper. Nach der Schilddrüsenentfernung besserten sich ihre Symptome nur geringfügig. Ein Jod-123-Schilddrüsenscan ergab einen kleinen Rest Schilddrüsengewebe. Ihre Schilddrüsenantikörper blieben erhöht. Patient 2 ist eine 60-jährige Frau mit einer früheren Diagnose von (HE), die mit wiederkehrenden Krampfanfällen vorstellig wurde. Sie hatte eine Vorgeschichte mit erhöhten Schilddrüsenantikörpern. Nach der Schilddrüsenentfernung hatte sie keine Krampfanfälle mehr und ihre Schilddrüsenantikörper normalisierten sich.
Schlussfolgerungen und Relevanz: Patient 1 verbesserte sich nicht so schnell wie Patient 2. Eine mögliche Erklärung dafür ist der Schilddrüsengeweberest, der bei einem nachfolgenden Jod-123-Schilddrüsenscan beim ersten Patienten gefunden wurde; der Rest könnte für anhaltend erhöhte Schilddrüsenantikörper verantwortlich sein. Der Grad oder das Muster der präoperativen Erhöhung der Schilddrüsenantikörper scheint keinen Rückschluss auf die postoperative Reaktion zu geben. Die Schilddrüsenentfernung ist eine sinnvolle Behandlungsoption für den Patienten mit schweren Symptomen, bei dem eine medikamentöse Therapie mit Steroiden, IVIG und Plasmapherese versagt hat.