ISSN: 2167-0269
Ostrowska-Tryzno A* und Pawlikowska-Piechotka A
Forschungsziele: Nachhaltiger Tourismus bedeutet, Barrieren in Bezug auf die Zugänglichkeit von Touristenzielen abzubauen. Dies erfordert die Schaffung und Förderung barrierefreier Räume, Einrichtungen und Dienstleistungen. Ziel der Studie war es, die aktuelle Zugänglichkeit der historischen Viertel von Krakau und Warschau zu untersuchen, die die beliebtesten Touristenziele in Polen sind. Touristen mit motorischen, Seh- und Hörbehinderungen benötigen spezielle Hilfsmittel, um historische Städte und Touristenattraktionen (wie Museen) sicher und relativ unabhängig zu besuchen. Unser Forschungsziel war es auch, ein Modell der wichtigsten Verbesserungen zur Verbesserung der Zugänglichkeit von Kulturerbestätten zu skizzieren, das in ähnlichen Kontexten anderer polnischer historischer Städte (wie zum Beispiel in Torun) reproduziert werden könnte. Forschungsmaterial und -methoden: Die Forschung wurde zwischen 2012 und 2015 in den Altstädten von Krakau und Warschau durchgeführt. Beide sind mittelalterliche historische Viertel, die auf der UNESCO-Welterbeliste stehen und beliebte Touristenziele darstellen. Informationen zur touristischen Zugänglichkeit der Altstädte wurden auf der Grundlage von Erfahrungen aus Besuchen, Beobachtungen und Feldforschungen der Autoren sowie Veröffentlichungen, gesetzlichen Bestimmungen und Strategien lokaler Behörden zur Verbesserung der Zugänglichkeit von Touristenempfangsbereichen gesammelt. Forschungsergebnisse: Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen müssen in Polen neu errichtete Gebäude und öffentliche Räume für Personen mit Hör-, Seh- und motorischen Einschränkungen zugänglich sein. Dennoch sind fast 70 % der Museen und Touristenattraktionen an Kulturdenkmälern für Personen mit motorischen Einschränkungen nicht zugänglich. Es gibt nicht genügend Dienstleistungen und Einrichtungen für Behinderte. Beispielsweise werden visuelle Informationen zu selten von Aufzeichnungen in Blindenschrift oder mit audiovisueller Unterstützung begleitet. Der Artikel stellt die wichtigsten Änderungen vor, die zur Verbesserung der Zugänglichkeit von Krakau und Warschau, den beiden beliebtesten Touristenzielen in Polen, vorgenommen werden müssen, und identifiziert eine Reihe von „Best Practice“-Empfehlungen für die nachhaltige Planung und Verwaltung von Touristenräumen mit hohem kulturellem Wert im Hinblick auf behinderte Touristen. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die Beseitigung von Barrieren für behinderte Touristen in historischen Gebäuden ist oft schwierig, nicht nur aufgrund der hohen Kosten solcher Projekte, sondern auch aufgrund der strengen Anforderungen des polnischen Denkmalschutzamts (die normalerweise umfangreiche Eingriffe in historische Gebäude verhindern). Es bleibt die Frage offen, ob in einer historischen Stadt vollständig „mobiler Tourismus“ möglich ist, wie hoch die Kosten sind und wie große Kompromisse notwendig sind. Da jede historische Stätte einzigartig ist, ist zudem ein individueller Ansatz und kein universelles Modell erforderlich, um die Nachhaltigkeit des Tourismus zu verbessern und Barrieren abzubauen.