ISSN: 2155-9570
Derrick J Feenstra, E. Chepchumba Yego und Susanne Mohr
Zelltod scheint ein wichtiges Merkmal bei der Entwicklung diabetischer Retinopathie zu sein. Es wurden mehrere Arten von Netzhautzellen identifiziert, die in diabetischer Umgebung absterben. Das größte Augenmerk wurde auf die Identifizierung der Apoptose in der diabetischen Netzhaut gerichtet. Neuere Forschungen haben jedoch ergeben, dass es mehrere Formen des Zelltods gibt. In dieser Übersicht werden die verschiedenen Arten des Zelltods erörtert und versucht, den Zelltod von Netzhautzellen zu klassifizieren, von denen bekannt ist, dass sie bei diabetischer Retinopathie absterben. Besonderes Augenmerk wird auf Apoptose, Nekrose, autophagischen Zelltod und Pyroptose gelegt. Es scheint, dass verschiedene Arten von Netzhautzellen durch unterschiedliche Arten des Zelltods sterben. Während Endothelzellen überwiegend Apoptose erleiden, können Perizyten sowohl durch Apoptose als auch durch Nekrose sterben. Andererseits wird angenommen, dass Müller-Zellen durch einen pyroptotischen Mechanismus sterben. Diabetes führt nach 7 Monaten Diabetes zu einem signifikanten Verlust von Müller-Zellen in der Netzhaut diabetischer Mäuse im Vergleich zu nicht-diabetischen Mäusen. Dieser Verlust wird durch die Hemmung des Caspase-1/IL-1β-Signalwegs (Interleukin-1beta) mithilfe der IL-1-Rezeptor-Knockout-Maus verhindert. Da Pyroptose durch die Aktivierung des Caspase-1/IL-1β-Signalwegs gekennzeichnet ist, die anschließend zum Zelltod führt, scheinen Müller-Zellen ein Hauptkandidat für diese Form des entzündungsbedingten Zelltods zu sein. In Anbetracht der Tatsache, dass diabetische Retinopathie mittlerweile als potenziell chronische Entzündungskrankheit gilt, könnte der pyroptotische Zelltod eine wichtige Rolle beim Fortschreiten der Krankheit spielen. Das Verständnis der Mechanismen des Zelltods wird zu einem gezielteren Ansatz bei der Entwicklung neuer Therapien zur Behandlung diabetischer Retinopathie führen.