ISSN: 2161-0398
Kohei Shitara
In den letzten Jahren wurden verschiedene molekulare Zielsubstanzen für Magenkrebs untersucht. Die wichtigsten Zielsubstanzen sind der HER-Familienweg, das Angiogenesesystem und das intrazelluläre PI3K-Akt-mTOR-Signalsystem. Der Anti-HER2-Antikörper Trastuzumab verlängerte nachweislich das Überleben von Patienten mit HER2-positivem fortgeschrittenem Magenkrebs und ist zur Behandlung von fortgeschrittenem Magenkrebs zugelassen. Der Anti-VEGF-Antikörper Bevacizumab konnte dagegen trotz gewisser Effekte auf das progressionsfreie Überleben und die Ansprechrate keinen Überlebensvorteil zeigen. Der mTOR-Inhibitor Everolimus zeigte in einer japanischen Phase-II-Studie eine Krankheitskontrollrate von 54,7 % bei Patienten mit vorbehandeltem Magenkrebs. Die nachfolgende globale Phase-III-Studie GRANITE-1, in der Everolimus mit Placebo verglichen wurde, konnte jedoch ihren primären Endpunkt des Gesamtüberlebens nicht erreichen. Die jüngste REAL-III-Studie konnte auch keinen Überlebensvorteil des EGFR-Antikörpers Panitumumab zeigen. Diese drei negativen Phase-III-Studien weisen nachdrücklich darauf hin, wie wichtig die Entwicklung von Biomarkern zur Vorhersage der Wirksamkeit jedes Wirkstoffs ist.