ISSN: 2376-0419
Jose A Vega, Young R Lee, Danni McMahan und Hanh-Nhi Q Duong
Hintergründe: Obwohl mehrere große klinische Studien die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung mit Enoxaparin nachgewiesen haben, waren bei den meisten dieser Studien Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung ausgeschlossen. Bislang wurden keine großen randomisierten Studien durchgeführt, die die Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments bei dieser Patientenuntergruppe untersucht haben. Ziele: Charakterisierung der Antifaktor-Xa-Spitzenwerte als therapeutisch, subtherapeutisch oder supratherapeutisch bei nichtdialysepflichtigen Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, die renal angepasste therapeutische Dosen von Enoxaparin erhalten, und Bewertung der Häufigkeit von Blutungskomplikationen bei diesen Patienten. Methoden: Retrospektive Kohortenstudie in einem Gemeindekrankenhaus mit 75 Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance [CrCl] < 30 ml/min), die mindestens drei renal angepasste therapeutische Dosen Enoxaparin erhalten haben und deren Steady-State-Antifaktor-Xa-Spitzenwerte zwischen April 2009 und April 2015 erfasst wurden. Die Genehmigung der internen Ethikkommission für die Datenerhebung aus den Krankenakten der Patienten wurde eingeholt. Das primäre Ergebnis war der Anteil der Patienten, deren Steady-State-Antifaktor-Xa-Spitzenwerte im therapeutischen, subtherapeutischen oder supratherapeutischen Bereich lagen. Das sekundäre Ergebnis war die Häufigkeit schwerer Blutungen. Ergebnisse: Die abschließende Analyse ergab, dass 63 % der Patienten (n = 47) therapeutische Werte, 22 % (n = 17) subtherapeutische Werte und 15 % (n = 11) supratherapeutische Werte aufwiesen. In der Studie wurden keine schweren Blutungsvorfälle festgestellt. Schlussfolgerung: Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie ist die Überwachung der Antifaktor-Xa-Werte gerechtfertigt, um die Sicherheit und Wirksamkeit renal angepasster Dosen von therapeutischem Enoxaparin bei nicht dialysepflichtigen Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung sicherzustellen.