ISSN: 2165-7548
Carlo Rostagno, Alessandro Cartei, Roberto Buzzi, Ferdinando Landi und Gian Franco Gensini
Seit September 2011 gibt es im Orthopädie- und Traumazentrum der AOU Careggi in Florenz einen Traumabereich mit 75 Betten, der von einem Team verwaltet wird, dessen Schlüsselfigur der Facharzt für Innere Medizin als Koordinator einer multidisziplinären Arbeitsgruppe ist, der mehrere Spezialisten wie Anästhesisten, Geriater und Orthopäden angehören. Aufgrund der hohen Zahl älterer Patienten, die am häufigsten wegen Hüftfrakturen eingeliefert werden und oft an mehreren Komorbiditäten leiden, ist der klinische Ansatz wesentlich komplexer als bei Patienten, die sich einer geplanten Operation unterziehen. Um die Wirksamkeit dieses Organisationsmodells zu bewerten, haben wir den Krankenhausverlauf von 297 Patienten mit Hüftfrakturen prospektiv verfolgt, die vom 15. September 2012 bis zum 15. November 2012 in unser Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Ergebnisse wurden mit einer historischen Stichprobe verglichen, d. h. 235 aufeinanderfolgenden Patienten, die zwischen dem 1. Januar und dem 31. März 2011 eingeliefert wurden. Im Untersuchungszeitraum stieg der Anteil der Patienten, die innerhalb von 48 Stunden behandelt wurden, von 36 auf 80 % Die Krankenhausmortalität betrug 2,3 % (7/297 Patienten) gegenüber 3,1 %. Die Gesamtinzidenz schwerer Komplikationen war gering, weniger als 8 % (hauptsächlich Lungenentzündung und respiratorische Insuffizienz), während die Doppleruntersuchung trotz NMH-Prophylaxe eine distale TVT in 18 % der Fälle ergab. Eine proximale symptomatische TVT wurde jedoch nicht diagnostiziert. Die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthaltes von 18,1 ± 7 Tagen in der historischen Stichprobe sank signifikant auf 6,6 ± 8,9 Tage im Zeitraum vom 15. September 2011 bis 15. Oktober 2011 und auf 13,6 ± 4,7 Tage (p=0,0022) im Zeitraum vom 15. November bis 15. Dezember 2011. Wir empfehlen eine integrierte Evaluation bei der Ankunft im Krankenhaus mit sorgfältiger klinischer Untersuchung, Identifizierung und Stabilisierung begleitender klinischer Probleme, um die Zeit bis zu einem chirurgischen Eingriff zu verkürzen, insbesondere bei gebrechlichen Patienten. Darüber hinaus sollte die klinische Behandlung durch Internisten und Geriater (und nicht durch Orthopäden) die endgültige Prognose bei Patienten mit Hüftfrakturen verbessern.