ISSN: 2161-038X
Demetrios S. Theodoropoulos, Alexandra P. Michalopoulou, Niamh A. Cullen und Colleen K. Stockdale
Chronische Vaginitis (CV) betrifft 16 % aller Frauen. Während eine Reihe unterschiedlicher Diagnosen die zugrunde liegenden Ursachen von CV erklären, liegt in einer beträchtlichen Anzahl von Fällen auch eine allergische Entzündung vor, die zwischen 25 und 54 % der CV-Patienten betragen kann. Allergische Entzündungen bei CV entstehen als Folge von: i) direkter Sensibilisierung der Vaginalschleimhaut gegenüber Latex, lokalen Produkten, Candida, Bakterien usw.; ii) Inhalationsallergie, die das chronische Vaginitis-Syndrom verschlimmert; iii) Aktivierung von Immunzellen als Folge einer neurogenen Entzündung im Zusammenhang mit chronischen neuropathischen Schmerzen. Trotz der unterschiedlichen Natur spezifischer neuroimmuner Wechselwirkungen bleiben chronische Schmerzen/Reizungen ein Hauptmerkmal von CV, das unabhängig von spezifischen gynäkologischen oder allergiemodifizierenden Eingriffen vorrangig behandelt werden muss. Dies ist nicht nur aus Gründen der Symptomlinderung notwendig, sondern auch, weil langfristige neuronale Veränderungen aufgrund von Entzündungen und chronischen Schmerzen den Verlauf von CV stark beeinflussen, indem sie nachteilige entzündungsfördernde und degenerierende Prozesse verstärken. Die Pathophysiologie dieser Prozesse und ihre Veränderung durch Neuromodulatoren werden im Hinblick auf die langfristige Kontrolle chronischer Schmerzen und neurogener Entzündungen dargestellt. Besonderes Augenmerk wird auf Gamma-Aminobuttersäure-gesteuerte Bahnen, die Verwendung trizyklischer Antidepressiva, Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und bestimmter Antihistaminika mit antiserotoninergen Eigenschaften gelegt.