ISSN: 1948-5964
PSS Rao, TJ Cory und S Kumar
Drogenmissbrauch bleibt ein großes Hindernis bei der Behandlung HIV-infizierter Patienten. Die hohe Prävalenz des Drogenkonsums ist für mangelnde Therapietreue und schwere Wechselwirkungen der Medikamente bei der antiretroviralen Therapie bei HIV-positiven Personen verantwortlich. Im letzten Jahrzehnt wurden neuere Therapien für HIV entwickelt, die auf verschiedene Stadien des HIV-Lebenszyklus abzielen. Wichtig ist, dass die gezielte anfängliche Bindung an den Rezeptor und die Genomintegration durch CCR5-Antagonisten bzw. Integrasehemmer die Viruslast in klinischen Studien wirksam reduziert haben. Die meisten dieser kürzlich zugelassenen oder in der Erprobung befindlichen antiretroviralen Medikamente werden jedoch auch durch Cytochrom P450 (CYP)-Enzyme metabolisiert. Daher können durch Drogenmissbrauch verursachte Veränderungen des CYP-Enzymspiegels (Induktion oder Hemmung) zu schweren Wechselwirkungen der Medikamente, Therapieversagen, schnellem Fortschreiten von AIDS und erhöhter Sterblichkeit bei HIV-Patienten führen, die mit Therapien behandelt werden, die CCR5-Antagonisten und Integrasehemmer enthalten. In dieser Übersicht haben wir die pharmakokinetischen Daten, die Wirksamkeit, die mangelnde Einhaltung dieser Therapien bei Drogenabhängigen und die CYP-vermittelten potenziellen Arzneimittelwechselwirkungen von CCR5-Antagonisten und Integrasehemmern bei HIV-infizierten Drogenabhängigen erörtert.