ISSN: 2155-9899
Laura M Davison und Trine N. Jorgensen
Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) weisen häufig erhöhte Werte von Interferon Typ I (IFN, insbesondere IFNα) auf, einem Zytokin, das viele der mit dieser Autoimmunerkrankung verbundenen Symptome verursachen kann. Darüber hinaus trägt das Vorhandensein von Autoantikörper-sezernierenden Plasmazellen zur systemischen Entzündung bei, die bei SLE beobachtet wird, und IFNα unterstützt das Überleben dieser Zellen. Aktuelle Therapien für SLE beschränken sich auf eine breite Immunsuppression oder antikörpervermittelte Depletionsstrategien gegen B-Zellen, die Autoantikörper-sezernierende Plasmazellen nicht eliminieren. Jüngste klinische Studien zur Prüfung der Wirksamkeit der IFNα-Neutralisierung bei SLE haben enttäuschende Ergebnisse geliefert, da die primären Endpunkte nicht erreicht wurden oder nur minimale Verbesserungen erzielt wurden, während Studien zur Bewertung einer Antikörpertherapie, die auf den IFN-Rezeptor Typ I abzielt, erfolgreicher waren und derzeit in klinischen Studien der Phase III getestet werden. Da viele Studien die Theorie unterstützen, dass plasmazytoide dendritische Zellen (pDCs) die Hauptquelle von IFNα bei SLE sind, stellt die gezielte Behandlung von pDCs bei SLE eine neue therapeutische Option dar. Mausmodelle legen nahe, dass die Ablation von pDCs die Entwicklung einer lupusähnlichen Krankheit bei spontanen Lupusmodellen effektiv lindert oder reduziert, und präklinische und klinische Studien der Phase I belegen die Sicherheit einer solchen Therapie beim Menschen. Hier überprüfen wir Tierstudien und den aktuellen Stand klinischer Studien zu IFNα, Interferonrezeptor Typ I und pDCs bei SLE.