ISSN: 2167-0870
Heidrun Männle*, Matthias Frank, Felix Momm, Jan Willem Siebers
Ziel: Bei Brustkrebs ist der Lymphknotenstatus von prognostischer Bedeutung und ein entscheidender Faktor bei der Therapieplanung. Diese Studie zeigt die Verteilung von Lymphknotenmetastasen bei Patientinnen mit lymphknotenpositivem Brustkrebs. Risikofaktoren für Lymphknotenmetastasen werden beschrieben.
Methoden: 2095 Patientinnen mit primärem Brustkrebs wurden analysiert. Die Analyse umfasste eine deskriptive Analyse (Median, Standardabweichung, Bereiche) und eine statistische Analyse (Chi2, Diskriminanzanalyse).
Ergebnisse: Das nodale Stadium war bei 39,4 % aller Patientinnen positiv und bei 60,6 % negativ. Bei positivem nodalem Stadium war bei 36 % der Patientinnen nur 1 Lymphknoten befallen, bei 64 % der Patientinnen waren mehr als 1 Lymphknoten befallen. Mit zunehmender Anzahl von Lymphknotenmetastasen im Level I steigt auch die Wahrscheinlichkeit eines Befalls im Level III (F 437.845, p=.000). Weitere Hinweise sind der Nachweis einer Hämangiose (F 247.728, p=.000) oder Lymphangiose (F 167.368, P=.000). Trotz <10 befallener Lymphknoten hatten 3,4 % der Patientinnen aufgrund eines Level-III-Befalls das nodale Stadium N3.
Schlussfolgerung: Auch bei nur geringer Anzahl von Lymphknotenmetastasen im Level I sind häufig höhere Lymphbahnen betroffen. Die Daten können nicht zu einer Entscheidung über eine Operations- oder Bestrahlungsindikation führen, sie können aber das Risiko für bestimmte Therapieentscheidungen besser begründen.