ISSN: 2155-6148
Sílvia Pinho, Marta Carvalho, Maria Soares, Daniela Pinho, Carla Cavaleiro und Humberto S Machado
Einleitung: Mit bariatrischen Operationen ist eine hohe Morbidität und niedrige Mortalität verbunden. Der Obesity Surgery Mortality Risk Score (OS-MRS) ist eine validierte Skala zur Bewertung des Mortalitätsrisikos. Ziel dieser Studie war es, zu beurteilen, ob die OS-MRS-Skala auch als Prädiktor für postoperative Komplikationen bei adipösen Patienten verwendet werden kann, die sich einem primären laparoskopischen Magenbypass unterzogen haben.
Methoden: Retrospektive Studie mit allen Patienten, die zwischen Januar und Dezember 2014 einem primären laparoskopischen Magenbypass unterzogen wurden. Die OS-MRS-Skala wurde präoperativ und postoperativ angewendet, um Morbidität und Mortalität nach 30 und 90 Tagen zu ermitteln. Komplikationen wurden nach Clavien-Dindo-Graden (I bis V) klassifiziert. Der Zusammenhang zwischen verschiedenen OSMRS-Klassen und dem Auftreten von unerwünschten Ereignissen wurde analysiert.
Ergebnisse: 85 Patienten wurden eingeschlossen und in Klasse A (n=33; 38,8 %), Klasse B (n=48; 56,5 %) und Klasse C (n=4; 4,7 %) eingeteilt. Es wurden keine Todesfälle registriert. Die Morbiditätsrate nach 30 Tagen betrug 23,5 % (n=20) und nach 90 Tagen 25,9 % (n=22). Die Komplikationsrate in jeder der OS-MRS-Untergruppen betrug 9,1 % in Klasse A (sowohl nach 30 als auch nach 90 Tagen), 31,3 % und 35,4 % in Klasse B (nach 30 bzw. 90 Tagen) und 50 % in Klasse C (sowohl nach 30 als auch nach 90 Tagen). Es bestand eine statistisch signifikante unabhängige Beziehung zwischen der OS-MRS-Skala, dem ASA-Körperzustand und dem Risiko einer Lungenembolie, sowohl nach 30 als auch nach 90 Tagen nach der Operation. Patienten der Klassen B und C zeigten ein höheres Komplikationsrisiko im Vergleich zu Klasse A (nach 30 Tagen OR 4,9, 95 % IC: 1,3–18,2; p=0,019 und nach 90 Tagen OR 5,8, 95 % IC: 1,5–21,4; p=0,009).
Schlussfolgerung: Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass die OS-MRS-Skala ein nützliches Instrument zur Vorhersage der Morbidität nach einem laparoskopischen Magenbypass bei krankhaft fettleibigen Patienten ist.