ISSN: 2161-0487
Simiret Tekeletsadik*, Haregewoin Mulat, Mogesie Necho, Tsegereda Waja
Hintergrund: Stress am Arbeitsplatz bei Gesundheitsfachkräften begünstigt eine ineffiziente Organisation, Arbeitsausfälle, Arbeitsunzufriedenheit und verschiedene körperliche, psychische und verhaltensbedingte Gesundheitsprobleme. Trotzdem wurde bisher wenig zu diesem Gesundheitsproblem unternommen. Daher untersuchte diese Studie berufsbedingten Stress und seine Determinanten bei Gesundheitsfachkräften.
Methoden: Vom 1. Mai bis 1. Juni 2017 wurde im Amanuel-Krankenhaus in Addis Abeba, Äthiopien, eine krankenhausbasierte Querschnittsstudie mit 398 Teilnehmern durchgeführt. Zur Datenerfassung wurde ein vorab getesteter und selbst ausgefüllter Fragebogen verwendet. Zur Beurteilung des beruflichen Stresses wurde eine Pflegestressskala verwendet. Die Daten wurden in Epi-info-Version 7 eingegeben und mit SPSS-20 analysiert. Es wurden auch deskriptive Statistiken verwendet. Es wurden binäre logistische Regressionen mit Quotenverhältnissen und einem 95%-Konfidenzintervall verwendet. Der P-Wert < 0,05 im endgültigen Modell war signifikant.
Ergebnisse: Von den 398 Teilnehmern der Studie lieferten 393 vollständige Informationen, was einer Rücklaufquote von 98,7 % entspricht. Diese Studie ergab, dass 46,8 % (95 % KI: 41,7, 51,7) der Gesundheitsfachkräfte unter beruflichem Stress litten. Eine multivariable binäre logistische Regressionsanalyse ergab, dass die Arbeit in der Notaufnahme (AOR = 3,48; 95 % KI: 2,12, 12,08), in der forensischen Psychiatrie (AOR = 3,48; 95 % KI: 1,25, 35,06) und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz (AOR = 2,606; 95 % KI: 1,563, 4,345) Risikofaktoren für beruflichen Stress waren.
Schlussfolgerung: Der berufliche Stress unter den Gesundheitsfachkräften war hoch. Arbeitsbezogene Variablen (Arbeit in der Notaufnahme und Unzufriedenheit mit der Arbeit) waren die Risikofaktoren. Einem so wichtigen Thema der öffentlichen Gesundheit muss besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.