ISSN: 2155-9570
Gonzalo Carracedo, Candela Rodríguez-Pomar, Amaia Martín-Hermoso, Alba Martin-Gil und Jesús Pintor
Zweck: Bewertung der Augenoberflächentemperatur (OST) mithilfe einer Infrarot-Thermographiekamera bei Patienten mit Sjögren-Syndrom (SS) im Vergleich zu gesunden Probanden und Korrelation dieser Ergebnisse mit der Symptomatologie des trockenen Auges, dem Tränenvolumen, der Stabilität und den Konzentrationen der Matrix-Metalloproteinase 9 (MMP-9).
Methoden: An dieser Studie nahmen zwölf Patienten mit primärem SS (46,64 ± 13,34 Jahre) und zwanzig Freiwillige (41,38 ± 9,67 Jahre) ohne trockene Augen teil. Ausgewertet wurden OSDI-Fragebogen, Schirmer-Test, Tränenaufreißzeit (TFBUT), Konzentrationen der Matrix-Metalloproteinase 9 (MMP-9) und OST.
Ergebnisse: Die zentrale Hornhauttemperatur war bei SS statistisch höher als in der Kontrollgruppe (p = 0,014) und betrug 34,81 ± 0,37ºC bzw. 34,25 ± 0,65ºC. In der Kontrollgruppe war die Temperatur in der Peripherie im Vergleich zur zentralen Hornhaut, dem Limbus und der Bindehaut erhöht (p<0,05). Bei den SS-Patienten wurden jedoch keine statistischen Unterschiede festgestellt (p>0,05). Die SS-Patienten zeigten einen signifikant niedrigeren Schirmer-Test und TFBUT im Vergleich zur Kontrollgruppe (p<0,005). Auch der OSDI-Score und die MMP-9-Konzentration waren bei den SS-Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe statistisch höher (p<0,05). Es wurde keine Korrelation zwischen der zentralen Hornhauttemperatur und TFBUT, OSDI und Schirmer-Test festgestellt. Wir fanden jedoch eine starke positive Korrelation zwischen der zentralen Hornhauttemperatur und der MMP-9-Konzentration von 0,628 (p=0,029).
Schlussfolgerung: Die zentrale Hornhauttemperatur ist bei SS im Vergleich zu gesunden Probanden höher. Die starke positive Korrelation zwischen MMP-9-Konzentration und zentraler Hornhauttemperatur deutet darauf hin, dass die hohe Temperatur bei SS auf eine Entzündung der Augenoberfläche zurückzuführen sein könnte