ISSN: 2332-0915
Hebatullah Nazy Selim
Dieser Artikel reagiert auf Richard Gauvains kürzlich eingeführtes Konzept der „Oppositionalität“, da er darauf abzielt, das Konzept im Fall von Al Da'awa Al Salafiyya (DS) und Al Nor Party (NP) aus der Perspektive einer im Westen ausgebildeten konservativen muslimischen Ethnografin im Zeitraum zwischen 2013 und 2019 zu operationalisieren. Dieser Artikel unterstützt Gauvains Beobachtung bezüglich des Mangels an Positionalität seitens der Ethnografen des Salafismus, widerspricht gleichzeitig seiner Annahme, dass die salafistischen Formen der Oppositionalität in der Praxis völlig identisch sind und dass die Kräfte der Oppositionalität zum Ausschluss im Westen ausgebildeter Ethnografen aus salafistischen Kreisen führen müssen. Das Hauptargument dieses Artikels ist, dass Oppositionalität immer möglich ist, ihre Gründe und ihr Ausmaß jedoch je nach Art der Bewegung und ihrer Anwendung der Scharia, der Identität des Ethnografen und dem politischen Kontext unterschiedlich sind. Angesichts der Identität des Forschers und des Kontexts spielen „Al Masaleh wal Mafased“ (Kosten-Nutzen-Berechnungen) im Fall von DS/NP eine Schlüsselrolle.