ISSN: 2155-9880
Takashi Kubo, Atsushi Tanaka, Hironori Kitabata, Yoshiki Matsuo, Takashi Tanimoto, Kohei Ishibashi, Makoto Orii, Yasutsugu Shiono, Kunihiro Shimamura, Yuichi Ozaki, Yasushi Ino, Toshio Imanishi und Takashi Akasaka
Hintergrund: Koronare Plaquerupturen treten nicht nur bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS) auf, sondern auch bei Patienten ohne ACS. Es besteht großes Interesse an der Frage, warum manche Plaquerupturen zu einem ACS führen, andere jedoch nicht. Wir verwendeten die optische Kohärenztomographie (OCT), um anatomische Merkmale zu identifizieren, die zur Entwicklung von Läsionen führen, die nach einer Plaqueruptur ein ACS verursachen.
Methoden: Wir untersuchten 102 Plaquerupturen mittels OCT und verglichen die Läsionsmorphologien zwischen symptomatischer Plaqueruptur bei instabiler Angina Pectoris (UAP; n=67) und stiller Plaqueruptur bei stabiler Angina Pectoris (SAP; n=35). Ergebnisse: Im Querschnittsbild wurde bei 67 % der UAP-Patienten und 71 % der SAP-Patienten eine Ruptur an der Plaquerande beobachtet (p=0,660). Im Längsschnitt befand sich die Plaqueruptur bei 49 % der UAP-Patienten und 57 % der SAP-Patienten proximal zur Stelle des minimalen Lumenbereichs (MLA) (p=0,449). Der Abstand zwischen der Rupturstelle und der MLA-Stelle war bei UAP und SAP ähnlich (2,64 ± 1,45 mm vs. 2,99 ± 1,70 mm, p=0,280). Die maximale rupturierte Hohlraumfläche war bei UAP signifikant größer als bei SAP (1,57 ± 0,54 mm2 vs. 1,30 ± 0,72 mm2, p=0,032). Die Lumenfläche an der Rupturstelle (3,00 ± 0,86 mm2 vs. 3,45 ± 1,18 mm2, p=0,030) und MLA (2,69 ± 0,80 mm2 vs. 3,12 ± 1,14 mm2, p=0,029) war bei UAP signifikant kleiner als bei SAP. Die Häufigkeit von lipidreicher Plaque (84 % vs. 63 %, p=0,019) und intrakoronarem Thrombus (94 % vs. 3 %, p<0,001) war bei UAP signifikant höher als bei SAP.
Schlussfolgerungen: Die vorliegende OCT-Studie hat 4 Risikofaktoren gefunden, die gerissene Plaques mit akuten Koronarsyndromen in Verbindung bringen: höherer Grad der Plaque-Ruptur, kleineres Lumen, lipidreiche Plaque und Anzeichen eines Thrombus. Es ist denkbar, dass der höhere Grad der Plaque-Ruptur in der lipidreichen Plaque eine stärkere Thrombusbildung hervorruft und das kleinere Lumen weniger Thrombus benötigt, um ein akutes Koronarsyndrom auszulösen.