ISSN: 2167-7700
Osamu Itano, Naokazu Chiba, Masatsugu Ishii, Masahiro Shinoda, Minoru Kitago, Yuta Abe, Taizo Hibi, Hiroshi Yagi, Motohide Shimazu und Yuko Kitagawa
Zusammenfassung Ziel: Wir verglichen den Einfluss einer postoperativen adjuvanten Chemotherapie mit oralen Krebsmedikamenten (S-1 oder Uracil-Tegafur [UFT]) und den Einfluss einer alleinigen Operation auf das Gesamtüberleben (OS) und das krankheitsfreie Überleben (DFS) bei Patienten mit Gallenwegskrebs. Methoden: Diese retrospektive Studie umfasste 108 Patienten mit Gallenblasenkrebs (n=22) oder Gallengangskrebs (n=86), die sich einer kurativen Resektion unterzogen. Die Patienten wurden in die Gruppen „nur Operation“ (n=58), „UFT“ (n=39; 400 mg/m2/Tag) und „S-1“ (n=11; 80 mg/m2, Tage 1–28, zweimal täglich) aufgeteilt und Ergebnisse und Nebenwirkungen wurden verglichen. Ergebnisse: Die 2-Jahres-DFS-Rate war bei allen Patienten in der S-1-Gruppe signifikant höher als in der Gruppe „nur Operation“ (72,7 % vs. 32,8 %, p=0,046). Bei den Patienten mit Gallenblasenkrebs waren die 2-Jahres-OS- und DFS-Raten in der UFT-Gruppe signifikant höher als in der Gruppe mit alleiniger Operation (36,4 % vs. 0 %, p = 0,033 bzw. 27,4 % vs. 0 % p = 0,032; Log-Rank-Test). Bei Patienten mit Lymphknotenmetastasen waren die 2-Jahres-OS- und DFS-Raten in der S-1-Gruppe signifikant höher als in der Gruppe mit alleiniger Operation (71,4 % vs. 18,2 %, p = 0,039 bzw. 71,4 % vs. 18,2 %, p = 0,026). Schlussfolgerung: Eine postoperative adjuvante Chemotherapie könnte sowohl die OS- als auch die DFS-Raten verbessern, insbesondere bei Patienten mit Gallenblasenkrebs und solchen mit Gallengangskrebs und Lymphknotenmetastasen.