ISSN: 2327-4972
Isabel Mira-Avendano, Umur Hatipoglu, Catherine Sant, Daniel Laskowski, Ruchi Yadav und Raed Dweik
Diffuse Lungenparenchymerkrankungen haben eine vielfältige Ätiologie und die Behandlung muss oft individuell unter Berücksichtigung von Komorbiditäten erfolgen. Pulmonale Hypertonie ist eine solche Komorbidität, deren Vorhandensein die Prognose verschlechtert und den Behandlungsansatz erschwert. Sildenafil ist ein pulmonaler Vasodilatator, der in jüngster Zeit großes Interesse für die Anwendung bei Patienten mit diffusen Lungenparenchymerkrankungen und gleichzeitiger pulmonaler Hypertonie geweckt hat. Wir fragten uns, ob die akute orale Verabreichung von Sildenafil die Messung der Diffusionskapazität beeinflusst, die ein Instrument zur fortlaufenden Überwachung von Patienten mit diffusen Lungenparenchymerkrankungen ist.
Methoden: Bei 15 Patienten mit diffuser Lungenparenchymerkrankung und pulmonaler Hypertonie (WHO-Klasse III) wurden Diffusionskapazitätsmessungen und ein 6-Minuten-Gehtest vor und nach der oralen Verabreichung von 20 mg Sildenafil durchgeführt. CT-Scans des Brustkorbs wurden ausgewertet, um die Belastung durch interstitielle Lungenerkrankung zu bestimmen.
Ergebnisse: Die mittlere Veränderung der DLCO nach oraler Gabe von Sildenafil betrug -0,26 ± 0,94 ml/min/mmHg (p=0,30) und -0,41 ± 2,84 % des Sollwerts (p=0,58). Die durchschnittliche 6-Minuten-Gehstrecke betrug zu Beginn 363,28 ± 141 Meter. Nach oraler Gabe von Sildenafil betrug die 6-Minuten-Gehstrecke 369 ± 116 Meter (p=0,63). Es wurde keine Korrelation zwischen zusammengesetzten Radiologiewerten und DLCO-Messungen oder Veränderungen der DLCO- und Radiologiewerte beobachtet (p=0,43 bzw. p=0,17).
Schlussfolgerung: Wir haben bei Patienten mit diffuser Lungenparenchymerkrankung und pulmonaler Hypertonie keine akute Veränderung der Diffusionskapazität nach einer Einzeldosis oralen Sildenafil festgestellt.