ISSN: 2155-9570
Magali Fortané, Serge Resnikoff, Nathan Congdon, Philippe Bensaïd, Kali Seini, Oumar Boukar, Aminou Bouba, Max Villain und Vincent Daien
Zweck: Beurteilung der Ergebnisse und Gründe für schlechte Ergebnisse nach Kataraktoperationen durch nichtärztliche Chirurgen (NPCS) in Nordkamerun mithilfe einer neuen App.
Design: Prospektive Kohortenstudie.
Teilnehmer: Aufeinanderfolgende Patienten, die sich zwischen Dezember 2016 und August 2017 in zwei Krankenhäusern von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) (Lagdo und Kousseri) im Norden Kameruns einer Operation gegen altersbedingten Katarakt unterzogen.
Methoden: Die App „Better Operative Outcome Software Tool“ (BOOST) wurde verwendet, um Daten zur Sehschärfe (VA) vor und einen Tag nach der Operation zu sammeln. Die Gründe für schlechte Sehergebnisse wurden für 20 aufeinanderfolgende Patienten aufgezeichnet, die mehr als 6 Wochen nach der Operation mit einer VA <6/60 zurückkehrten.
Wichtigste Ergebnismaße: Anteil der Patienten mit guten (VA ≥ 6/18), grenzwertigen (VA 6/60–6/18) und schlechten (VA < 6/60) Ergebnissen und Ursache der schlechten Ergebnisse: Brechungsprobleme, chirurgische Komplikationen oder Vorhandensein okulärer Komorbiditäten.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 148 Patienten (148 Augen) in Lagdo und 91 Patienten (91 Augen) in Kousseri untersucht. Das mittlere Alter (Standardabweichung [SD]) betrug 62,1 (8,0) Jahre (54,1 % männlich) in Lagdo und 65,7 (11,1) Jahre (56 % männlich) in Kousseri. Die meisten Patienten (63,4 % in Lagdo, 64,9 % in Kousseri) waren vor der Operation am operierten Auge blind. Gute, grenzwertige und schlechte Operationsergebnisse lagen am ersten Tag bei 6,8 %, 62,1 % und 31,1 % in Lagdo (3. Perzentil unter BOOST-Anwendern) und 2,2 %, 65,9 % und 31,9 % in Kousseri (2. Perzentil) vor. Hauptgründe für die schlechten Operationsergebnisse waren okuläre Komorbiditäten bei Lagdo (19 von 21 Patienten) und Brechungsfehler bei Kousseri (8 von 13 Patienten).
Schlussfolgerungen: BOOST hat die Operationsergebnisse in ihren Kontext gestellt und die Hauptursachen für die schlechten Ergebnisse in jedem Zentrum ermittelt.