Zeitschrift für klinische und experimentelle Ophthalmologie

Zeitschrift für klinische und experimentelle Ophthalmologie
Offener Zugang

ISSN: 2155-9570

Abstrakt

Bei Patienten mit Retinitis pigmentosa aufgrund von RP1- Mutationen ist der Schweregrad in rezessiven Fällen höher als in dominanten

Christian P. Hamel

Hintergrund der Studie: RP1 ist ein wichtiges Gen für autosomal dominante Retinitis pigmentosa und wurde in einigen rezessiven Familien nachgewiesen. Zusammengenommen weisen Patienten mit RP1-Mutationen beider Vererbungsarten ein breites Spektrum im Schweregrad der Erkrankung auf. Um einen besseren Einblick in diese klinischen Variationen zu erhalten, wurden Patienten mit dominanter und rezessiver Retinitis pigmentosa aufgrund von RP1- Mutationen untersucht und ihre klinischen Merkmale verglichen.
Methoden: Die RP1- Exons 2 und 3 wurden bei 324 nicht verwandten Patienten mit vermutlich rezessiver Retinitis pigmentosa (213 simplex, 68 multiplex) oder Zapfen-Stäbchen-Dystrophie (27 simplex, 16 multiplex) sequenziert und der RP1 -Exon-4-Hotspot (nt 1500-3216) wurde bei 174 Probanden mit dominanter Retinitis pigmentosa sequenziert. Sehschärfe und Gesichtsfeld wurden mithilfe des linearen Koeffizienten von Pearson mit dem Alter korreliert und mit einem nichtparametrischen Wilcoxon-Test verglichen.
Ergebnisse: Zwei neue rezessive Nullmutationen (p.His31GlnfsX47, p.Val157TrpfsX16) wurden in Exon 2 gefunden. Fünf neue dominante Mutationen (p.Lys673ArgfsX9, p.Tyr685X, p.Ile725TyrfsX13, p.Asn748IlefsX15, p.Ser862X) und die rekurrierenden Mutationen p.Gln679X und p.Ser911X wurden in Exon 4 gefunden. In rezessiven Fällen lag die Abnahme der Sehschärfe bei 21,8±5,8 Jahren bei einer Sehschärfe von 0,32±0,28. In dominanten Fällen trat die Abnahme der Sehschärfe später auf, nämlich in einer Gruppe im Alter von 45,2±10,4 Jahren (0,54±0,28) und in einer zweiten Gruppe im Alter von 61,0±5,2 Jahren (0,71±0,14). Die Abnahme des Gesichtsfelds wurde in rezessiven Fällen früher festgestellt als in dominanten Fällen (20,9±7,2 vs. 49,0±16,3), aber das Ausmaß der Abnahme war ähnlich (41,8±33,3 % vs. 34,5±31,7 %). Die Abnahmerate der Sehschärfe war ähnlich, während sie für das Gesichtsfeld in rezessiven Fällen höher war als in dominanten Fällen (3,93 % pro Jahr vs. 1,65 % pro Jahr).
Schlussfolgerungen: Bei rezessiven Patienten war die Erkrankung viel schwerer als bei dominanten Patienten, mit einer höheren Abnahmerate des Gesichtsfelds und einem früheren Beginn der Abnahme der Sehschärfe.

Haftungsausschluss: Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Tools der künstlichen Intelligenz übersetzt und wurde noch nicht überprüft oder verifiziert.
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