ISSN: 1948-5964
F. Bennaoui, S. El Moussaoui, N. El Idrissi Slitine, FMR Maoulainine
Drei Milliarden Menschen weltweit sind derzeit im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie ans Bett gefesselt. In diesem Zusammenhang werden körperliche Untersuchungen seltener durchgeführt. Unter Telekonsultation versteht man die Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen per Telefon, Informations- oder Kommunikationstechnologie. Im aktuellen Pandemieszenario kann die Telekonsultation die Gesundheitsversorgung ergänzen, wenn kein persönlicher Besuch möglich ist. Ziel unserer Studie war es, die Effizienz und Sicherheit der Telekonsultation mit nur einem Smartphone zur Bewältigung der pädiatrischen Notfälle in Marokko zu bewerten. Diese prospektive Beobachtungsstudie wurde mit den ersten 500 Patienten durchgeführt, die im zweimonatigen Zeitraum zwischen April und Mai 2020 eine Telekonsultation erhielten, indem sie per Smartphone per Audio, Video oder Fotos mit Kinderärzten Kontakt aufnahmen. Die Patienten riefen aus ganz Marokko an. Das Durchschnittsalter betrug 2 Jahre und 4 Monate mit Extremwerten von 4 Tagen bis 15 Jahren. Geschlecht: 60,7 % männlich und 39,3 % weiblich. Die Kommunikationsart war 100 % schriftliche Nachrichten, 15 % Fotos und 8 % Voicemail. Unsere Einstellung war wie folgt: Verschreibungen: 69 %; Tipps: 43 %; Fachberatung: 15 %; Notfälle: 6 %; Ernährung: 5 %; Gleichgewicht: 5 %; Konsultation: 4 %; Radiologische Untersuchung: 3 %; Familienbehandlung: 1 %. Diese Studie ist die erste, die den Nutzen der pädiatrischen Notfall-Telekonsultation mit einer einfachen Smartphone-Anwendung zur Notfallbewältigung in einer Bevölkerung mit plötzlich eingeschränktem Zugang zu Kinderärzten untersucht. Dieser Ansatz ermöglichte es uns, soziale Distanz zu wahren.