ISSN: 2161-1068
Tesfay Gebregzabher Gebrehiwot, Kebede Embaye Gezae, Belete Assefa, Letekirstos Gebreegziabher Gebretsadik, Mimmie Claudine Watts, Amaha Kahsay Adhanu, Zinabu Hadush, Yohannes Hagos, Yodit Zewdie Berhe, Abate Bekele Belachew, Liya Mamo Woldu
Hintergrund: Tuberkulose (TB) ist eine Krankheit, die von einem einzigen Infektionserreger verursacht wird und weltweit die neunthäufigste Todesursache ist, noch vor HIV/AIDS. Obwohl weltweite Bemühungen die Versorgung, das Material und die Arbeitskräfte verbessert haben, ist die Qualität der TB-Behandlung in den Ländern Subsahara-Afrikas nach wie vor schlecht. Äthiopien gehört zu den 30 Ländern mit hoher TB-Belastung, mit einer absoluten Zahl geschätzter Neuerkrankungen (10.000 pro Jahr). Daher sind die Belege für die Bewertung der Qualität der TB-Behandlung durch Audits von Gesundheitseinrichtungen unzureichend.
Ziel: Ziel dieser Studie war es, die Qualität der TB-Versorgung in den Gesundheitseinrichtungen im Hinblick auf Input und Prozesse der TB-Diagnose und -Behandlung zu bewerten.
Methoden: Von März bis Juni 2019 wurde in der Region Tigray eine einrichtungsbasierte Querschnittsstudie durchgeführt. Zur Datenerfassung wurde eine maßgeschneiderte Checkliste verwendet, die aus der nationalen TB-Richtlinie übernommen wurde. Die Mitglieder des Forschungsteams führten das Audit durch und sammelten die Daten von 36 Gesundheitseinrichtungen. Die Daten wurden vor der Datenanalyse bereinigt. Häufigkeiten, Anteile, Mittelwerte und andere relevante beschreibende Statistiken wurden berechnet.
Ergebnisse: In 36 Gesundheitseinrichtungen wurde eine Einrichtungsprüfung durchgeführt. Aufgrund des Fehlens von Labortechnikern führten drei Gesundheitseinrichtungen für einen Zeitraum von sechs Monaten keine Labortätigkeiten mehr durch. Nur 12 Gesundheitseinrichtungen verfügten über elektronische Datenbanken für medizinische Aufzeichnungen. Weniger als zwei Drittel (61 %) der TB-Ansprechpartner erhielten Überwachung und unterstützende Betreuung. Regelmäßige Betreuung und Fallbesprechungen wurden nur in vier bzw. drei von zehn Einrichtungen durchgeführt.
Schlussfolgerung: Obwohl in den geprüften Gesundheitseinrichtungen angemessene Informationen verfügbar sind, ist die Qualität der TB-Behandlung in Bezug auf Prozess, Diagnose und Ergebnis nach wie vor schlecht. Die Praxis der Leistungsüberwachung und unterstützenden Überwachung wurde als stark beeinträchtigt angesehen. Standardisiertes Mentoring und integrierte unterstützende Überwachung, die auf die Qualität der TB-Behandlung zugeschnitten sind, müssen gestärkt werden.